Am 2. März 2025 feierte der Film „Alles ‚wie immer’“ unter der Regie von Petra Volpe Premiere. Die 92-minütige Kinoproduktion, die aus den Ländern Schweiz und Deutschland stammt, konzentriert sich auf die herausfordernden Arbeitsbedingungen in der Pflege, insbesondere in der Chirurgie eines Krankenhauses. Die Hauptfigur Floria, verkörpert von Leonie Benesch, liefert in ihrer täglichen Arbeit als Pflegekraft bemerkenswerte Einblicke in den Alltag. Trotz der Unterbesetzung kämpft sie darum, ihren Patienten, darunter eine schwerkranke Mutter (Lale Yavas) und einen alten Mann (Urs Bihler), die notwendige Fürsorge zukommen zu lassen.
Der Film behandelt auch die besondere Situation eines Privatpatienten (Jürg Plüss), dessen spezielle Wünsche Floria berücksichtigen muss. Ein entscheidender Fehler in ihrer Arbeit wird zu einem kritischen Wendepunkt, der die Herausforderungen und den Druck, dem Pflegekräfte ausgesetzt sind, verdeutlicht. Petra Volpe sieht ihr Werk als Hommage an die Pflegekräfte. Das Drehbuch basiert auf einem Sachbuch sowie auf persönlichen Gesprächen mit Pflegepersonal.
Einblick in die Pflegepersonaluntergrenzen
Im Kontext der Herausforderungen, die im Film thematisiert werden, stellt ein Bericht des GKV-Spitzenverbands und der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) die aktuellen Probleme in der Pflege dar. Dieser 116-seitige Bericht, der an die Bundesregierung übergeben wurde, analysiert die Auswirkungen der Pflegepersonaluntergrenzen (PpUG) in über 1.300 Krankenhäusern. Die wissenschaftliche Evaluation basiert auf dem § 137i Abs. 6 des Fünften Sozialgesetzbuches (SGB V).
Zu den zentralen Kennzahlen gehören unterbesetzte Schichten und die Nichteinhaltung von Personalvorgaben im Monatsdurchschnitt. Die Analyse beleuchtet außerdem den Pflegebedarf und die Anzahl der versorgten Patienten je Pflegekraft, differenziert nach Schichtart und regionaler Umsetzung. Es werden sowohl die Einschätzungen führender Pflegekräfte als auch die Erfahrungen mit den Verfahren zu Nachweisen und Sanktionen beschrieben.
Beide Selbstverwaltungspartner bewerten die PpUG unterschiedlich: Während der GKV-Spitzenverband deren Ausweitung und Weiterentwicklung unterstützt, lehnt die DKG die PpUG als „starres, rückwärtsgewandtes und bürokratisches Steuerungsinstrument“ ab. Diese gegensätzlichen Sichtweisen werfen Fragen zur Effektivität und Zukunft der Pflegeversorgung auf, die auch im Film eine zentrale Rolle spielen.
Ein wichtiger Beitrag zum Patientenschutz
PpUG haben sich als wichtiges Element für den Schutz von Patienten und Pflegekräften etabliert. Es wird eine „rote Linie“ für ein Mindestniveau in der Pflegeversorgung gefordert. Experten betonen, dass die Fachkräftesituation auch weiterhin die Einhaltung dieser Mindestvorgaben erfordert. Eine auf dem Pflegebedarf basierende Bedarfsbemessung kann jedoch keine PpUG ersetzen, da es an validen und zuverlässigen Instrumenten zur Messung des Pflegepersonals fehlt.
Der sowohl im Film als auch im Bericht dargestellte Druck auf Pflegekräfte verdeutlicht die Notwendigkeit von Lösungen, um sowohl die Pflegequalität als auch die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Die Eintrittspreise für den Film belaufen sich auf 8,90 € von Dienstag bis Donnerstag und auf 9,90 € an den Wochenenden, während der Kinotag am Montag sogar für 7 € besucht werden kann.