Die Sauerland Distillers GmbH, bekannt für ihren beliebten „Woodland Gin“, hat Insolvenz angemeldet. Der Insolvenzantrag wurde Ende Januar 2025 eingereicht, und das Verfahren wurde am 12. Februar 2025 eröffnet. Dies berichtet Merkur. Thomas Neumann von der Kanzlei Brüßler Günter Neumann wurde als Insolvenzverwalter eingesetzt. Trotz der kritischen Lage wurde ein Investor gefunden, der den Betrieb fortsetzen möchte.
Olaf Baumeister, ein bisheriger Gesellschafter, plant, die Sauerland Distillers GmbH in sein bestehendes Gastronomie-Unternehmen zu integrieren. Der Standort der Destillerie in Hagen bleibt unverändert, und die Produktion sowie der Vertrieb des „Woodland Gin“ sowie weiterer Produkte wie des „Woodland Vodka“ werden fortgeführt. Geschäftsführer Dr. Moritz Dimde führt die Insolvenz auf sinkende Umsätze und ein angespanntes Konsumklima in Deutschland zurück.
Umsatzrückgang als Hauptursache
Die aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen wirken sich stark auf den Absatz aus. Hohe Lebensmittelpreise und eine allgemeine Kaufzurückhaltung führen dazu, dass Verbraucher weniger Geld für teure Spirituosen ausgeben können. So kostet ein halber Liter „Woodland Gin“ etwa 40 Euro, was viele potenzielle Käufer abschreckt. Dimde äußert sich jedoch optimistisch über die Zukunft des Unternehmens nach der Insolvenz.
Bis zum Jahr 2020 erhielt der „Woodland Gin“ zahlreiche Auszeichnungen und erzielte einen Verkauf von 50.000 Flaschen. Im Jahr 2024 jedoch erreichte der Umsatz nur noch die Hälfte des Umsatzes von 2023, das bereits zwei Drittel des Umsatzes von 2022 ausmachte. Solche Rückgänge sind nicht isoliert, sondern spiegeln einen umfassenderen Trend im Spirituosenmarkt wider, der laut Spirituosen-Verband von Faktoren wie Inflation, steigenden Energiepreisen und Fachkräftemangel betroffen ist.
Markttendenzen und Herausforderungen
Obwohl der Spirituosenmarkt unter Druck steht, bleibt die Kategorie im Lebensmittel-Einzelhandel umsatzstark, und rund 67% der deutschen Haushalte kauften im Jahr 2023 mindestens einmal Spirituosen. Beliebte Produkte sind klassische Spirituosen, während der Pro-Kopf-Konsum um 0,1 Liter auf 5,1 Liter gesenkt wurde. Dies zeigt, dass trotz der Herausforderungen einige Angebote weiterhin bestehen können.
Für die Sauerland Distillers GmbH bedeutet die Insolvenz also nicht das endgültige Aus, sondern vielmehr einen Umstrukturierungsprozess unter neuer Leitung. Gespräche mit der Hauptgläubigerin wurden bereits konkretisiert, und auch die Marke sowie das Konzept sollen erhalten bleiben, was auf eine positive Entwicklung für die Zukunft hindeutet.