Der Bau des „Seniorencampus Hamm“ schreitet planmäßig voran, wie die WAZ berichtet. Der Bauherr, die RTLL Lewerenz Holding AG, hat die Vergabe der Bauleistungen erfolgreich abgeschlossen. Dabei wurden etwa 70% der Aufträge an regionale Unternehmen vergeben, was nicht nur die lokale Wirtschaft stärkt, sondern auch die enge Anbindung an die Umgebung fördert.
Aktuell konzentrieren sich die Arbeiten vor allem auf den Innenausbau, einschließlich Elektroinstallationen, Sanitäreinrichtungen und Innenputz, sowie die Dachdeckung. Der Seniorencampus wird 65 Appartements für betreutes Wohnen, ambulante Wohngruppen sowie eine Tagespflege, ein Restaurant und ein Café umfassen. Mit dieser Infrastruktur verfolgt das Projekt das Ziel, älteren Menschen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.
Ein bedeutendes Projekt für die Region
Die geplante Fertigstellung des Seniorencampus ist für Ende 2025 anvisiert. Ein wichtiger Meilenstein war das bereits abgehaltene Richtfest am 13. November, das den Fortschritt würdigte. Die Gesamtinvestitionssumme beläuft sich auf 30 Millionen Euro. Die Vermarktung der Appartements und der Plätze in den ambulanten Wohngruppen hat bereits begonnen, was zeigt, dass ein konkreter Bedarf an solchen Angeboten besteht.
Die Stadt Hamm liegt im nordöstlichen Teil des Ruhrgebiets und hat eine Bevölkerung von rund 180.000 Einwohnern. Das Gebiet ist als Mittelzentrum eingestuft, was bedeutet, dass es für viele Menschen als Wohnort attraktiv ist. In der Umgebung des Seniorencampus leben etwa 78.000 Menschen im südöstlichen Stadtgebiet und den angrenzenden Landkreisen Warendorf, Soest und Unna, die ebenfalls potenzielle Nutzer der Angebote sein könnten. Mit einem ambulanten Facharztzentrum direkt gegenüber und zahlreichen weiteren Gesundheitspartnern in der Nähe, zeigt der Standort gute Voraussetzungen für eine enge Interaktion mit den Einrichtungen der Gesundheitsversorgung.
Demografische Herausforderungen und Chancen
Die Notwendigkeit eines solchen Projektes wird durch den demografischen Wandel verstärkt. Laut dem Serviceportal Zuhause im Alter werden in den kommenden Jahren der Anteil der älteren Menschen steigen und die Anforderungen an das Wohnen sich verändern. Aktuell sind bereits 22% der Bevölkerung 65 Jahre oder älter; in 20 Jahren wird dieser Anteil auf 30% ansteigen. Dies wird insbesondere Menschen ohne nahe Familienangehörige vor Herausforderungen stellen, da die Zahl der älteren Menschen ohne familiäre Unterstützung zunimmt.
Die Zukunft verlangt eine altersgerechte Anpassung des Wohnraums. Es ist bekannt, dass körperliche Einschränkungen im Alter zunehmen und mehr als 2,9 Millionen weitestgehend barrierefreie Wohnungen bis 2030 benötigt werden. Der Seniorencampus Hamm könnte somit eine vollumfängliche Lösung bieten und gleichzeitig die Lebensqualität in der Region nachhaltig verbessern.