Am 4. März 2025 kam es im kleinen Ort Großvernich bei Köln zu einem beunruhigenden Vorfall während des traditionellen Rosenmontagszuges. Ein 51-jähriger Mann versuchte, mit seinem Auto in die fröhliche Menge zu fahren. Der Fahrer war von einem Privatgrundstück in Richtung des Karnevalsumzugs unterwegs, als mutige Teilnehmer des Umzugs ihn stoppten, indem sie den Schlüssel aus dem Zündschloss zogen. Glücklicherweise bestand zu keinem Zeitpunkt eine direkte Gefahr für die Feiernden, wie die Polizei bestätigte. Bei einer anschließenden Kontrolle stellte sich heraus, dass der Mann unter Drogeneinfluss stand; ein Kokaintest fiel positiv aus. Dieser Vorfall war nicht der einzige, der die Feierlichkeiten trübte.
Ein weiterer Vorfall ereignete sich, als ein 39-jähriger Weilerswister einen Wagenengel, also einen Helfer des Umzugs, angriff. Der Angreifer setzte diesem eine Kopfnuss zu und schlug zudem einem weiteren Helfer ins Gesicht. Ein Atemalkoholtest ergab alarmierende 1,76 Promille. Die Polizei nahm den Randalierer in Gewahrsam, wo er die Nacht auf Veilchendienstag verbrachte. Trotz dieser Vorfälle verlief der Rosenmontag in Großvernich insgesamt ohne größere Zwischenfälle.
Engagierte Organisation hinter dem Fest
Der Karneval in Köln wird von zahlreichen ehrenamtlichen Mitarbeitern organisiert, die oft ein hohes Arbeitspensum auf sich nehmen müssen. Ein Beispiel ist Marc Michelske, der seit der Session 2025 als Zugleiter aktiv ist. Der 43-jährige Anwalt jongliert zwischen beruflichen Verpflichtungen und seiner Rolle im Festkomitee. Mit seiner Erfahrung als Verkehrs- und Strafrechtler bringt er sowohl organisatorisches Talent als auch rechtliches Know-how in seine Tätigkeit ein.
Michelske trifft sich dienstags in der Wagenbauhalle, wo die Vorbereitungen für den Rosenmontagszug getroffen werden. Er musste kürzlich einen Gerichtstermin in Augsburg wahrnehmen, bei dem er leider mit zwei Stunden Verspätung ankam. Nach seiner Rückreise am Mittwochabend fand bereits ein weiteres Treffen mit den Wagenbauern statt, um die Vorbereitungen für den bevorstehenden Zug voranzutreiben. Der Rosenmontagszug erstreckt sich über mehr als sieben Kilometer durch die Kölner Innenstadt und umfasst mehr als 160 Wagen.
Sicherheitsüberlegungen im Vordergrund
Die Sicherheitslage während des Karnevals wurde von den Behörden besonders ernst genommen. Am 3. März 2025, also kurz vor dem großen Umzug, befanden sich die Polizei und Sicherheitskräfte in erhöhter Alarmbereitschaft aufgrund von Terrordrohungen gegen den Karneval. Obwohl die Stimmung unter den Karnevalisten ausgelassen und fröhlich war, mit zahlreichen fantasievollen Kostümen, wurde die Sicherheitslage genau überwacht. NRW-Innenminister Herbert Reul betonte, dass man sich nicht von Bedrohungen die Lebensweise kaputtmachen lassen dürfe. Trotzdem gab es keine konkrete Gefährdung durch Anschlagspläne für den Karneval in Köln.
Trotz dieser Sicherheitsbedenken blieb der Rosenmontagszug in Köln im Großen und Ganzen ruhig, während einige andere Veranstaltungen, wie der Rosenmontagszug in Essen-Kupferdreh, aufgrund einer Bombendrohung abgesagt werden mussten. Diese Drohung war eine halbe Stunde vor dem geplanten Beginn eingegangen. Dies zeigt, dass nicht nur die Feierlichkeiten, sondern auch die Sicherheit der Teilnehmer an Karnevalsveranstaltungen eine umfassende und jährliche Herausforderung mehrerer Behörden darstellt.