Im Märkischen Kreis sind alarmierende Trends bei der Schulreife von Vorschulkindern festzustellen. Die Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchungen für das Schuljahr 2024/2025 zeigen, dass 43,2 % der 4.162 untersuchten Kinder verhaltensauffällig sind. Diese Zahl ist im Vergleich zum Vorjahr (38,4 %) signifikant gestiegen. Besonders auffällig ist der Anstieg bei der Verhaltensauffälligkeit: Waren es im vergangenen Jahr 11 %, so liegt der Wert nun bei 23 % der Kinder. Dies wirft ernsthafte Fragen zur Vorbereitung der Grundschulen auf die steigende Zahl von Kindern mit sozialen und emotionalen Herausforderungen auf, wie come-on.de berichtet.
Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern können verschiedene Formen annehmen. Dazu gehören unter anderem motorische Unruhe, übermäßige Ängstlichkeit und Ablenkbarkeit. Ein bedrückender Aspekt dieser Entwicklung ist, dass 36,1 % der Jungen und 21 % der Mädchen in motorischen Tests auffällig sind. Die Ursachen für diese Auffälligkeiten sind vielschichtig. Sie könnten mit der übermäßigen Nutzung digitaler Medien, einem niedrigen Bildungsgrad der Eltern oder auch mit der reduzierten Kita-Zeit in Verbindung stehen.
Sprachkompetenz und Veränderungen
Ein weiteres besorgniserregendes Problem ist die Sprachkompetenz der Kinder: 39,2 % haben keine altersgerechte Sprachfähigkeit, was einem Anstieg von 7,7 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Zudem sprechen nur 11,1 % der Kinder, die an den Untersuchungen teilnahmen, fehlerfrei Deutsch. Dieser Trend ist besonders kritisch, da eine gute Sprachentwicklung eng mit der schulischen Leistungsfähigkeit verbunden ist.
Die Daten zeigen auch, dass 37 % der Kinder eine andere Muttersprache als Deutsch haben. Diese sprachlichen Barrieren können zu weiteren Entwicklungsverzögerungen führen, die sich negativ auf die Integration in die Schule auswirken können. Laut forum-verlag.com variiert das Verhalten von Kindern nicht nur je nach Situation, sondern auch in den betroffenen Lebensbereichen wie Schule und Familie.
Gesellschaftliche Faktoren und Herausforderungen
Zusätzlich bleibt die Adipositas-Rate nahezu konstant, mit 5,4 % im Schuljahr 2023/2024 und 5,8 % im aktuellen Jahr. Diese stillen Trends in der Gesundheit und Entwicklung von Kindern verdeutlichen die Notwendigkeit, gezielte Unterstützungsangebote für betroffene Kinder und deren Familien zu schaffen. Die Erkennung von Verhaltensauffälligkeiten bleibt eine Herausforderung, da sie nicht immer schwerwiegend sein müssen. Oft zeigen sich diese in spezifischen sozialen Situationen oder im Schulumfeld.
Die Gründe für Verhaltensauffälligkeiten können laut Experten biologisch, sozial oder innerpsychisch sein. Die Zusammenarbeit zwischen Familien, Erziehern und Fachleuten ist entscheidend, um effektive Strategien zur Unterstützung betroffener Kinder zu entwickeln. Erstesmals sollten Erzieher in Kitas darauf geschult werden, das Verhalten der Kinder genau zu beobachten und individuelle Unterstützung zu leisten. Fachkundiger Rat und eine offene Kommunikation zwischen Eltern und Fachpersonal sind essentiell, um die Entwicklung von Kindern mit Auffälligkeiten positiv zu beeinflussen.