Die neue Saison für die Bekämpfung von Stechmücken, insbesondere der invasiven Asiatischen Tigermücke, steht vor der Tür. Die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (Kabs) hat wichtige Schritte unternommen, um die Verbreitung dieser Mückenart zu kontrollieren. Die Kabs hat ihre App zur Erfassung wichtigster bekämpfungsrelevanter Daten aktualisiert und die Brutstättenkartierung über die Wintermonate erneuert. Diese Geodaten sind entscheidend für die Bekämpfungsstrategien, die in Gemeinden in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Hessen zur Anwendung kommen werden, wie proplanta.de berichtet.
Die ersten Maßnahmen gegen die Sumpfwaldstechmückenlarven beginnen voraussichtlich zur Mitte März, während mit einem Start der Bekämpfung gegen die Asiatische Tigermücke im April gerechnet wird. Vorjahresmessungen zeigen, dass kalte Witterungsbedingungen im Februar das schnelle Wachstum der Mückenpopulation in der Region verzögert haben. Trotz der Herausforderungen ist die Kabs optimistisch, die Brutstätten sowohl am Boden als auch aus der Luft effektiv anzugehen.
Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke
Im Landkreis Karlsruhe hat die Asiatische Tigermückegebiet weiterhin Ausbreitungstendenzen. Konkrete Anstrengungen zur Kontrolle der Mückenpopulation finden vor allem in Graben-Neudorf und Karlsruhe statt. Hier hat sich die Tigermückenpopulation von 65 Hektar auf nur 7 Hektar reduziert, was als Erfolg gewertet wird, wie bnn.de festgestellt. Zum Schutz der Bürger und zur Minderung der Mückenpopulation ist die Unterstützung der Anwohner unerlässlich. Diese müssen Zugang zu ihren Grundstücken gewähren und können sich durch Maßnahmen zur Brutstättenvermeidung aktiv an der Bekämpfung beteiligen.
Die Asiatische Tigermücke nutzt eine Vielzahl von wassergefüllten Gegenständen als Brutstätten, die in Hausgärten, Kleingartenanlagen oder auf Friedhöfen zu finden sind. Bürger sind aufgerufen, durch regelmäßiges Entleeren von Regenfässern und die rechtzeitige Behandlung von Brutstätten mit biologischen Wirkstoffen wie Bti, vorbeugend zu agieren. Änderungen in der Gartenkultur könnten zudem langfristig zur Reduzierung der Populationen beitragen.
Gefahren und Gesundheitsrisiken
Die Asiatische Tigermücke (Ae. albopictus) ist nicht nur ein lästiger Plagegeist; sie kann auch Überträger verschiedener Krankheitserreger sein. Dazu zählen Viren wie West-Nil, Dengue, Chikungunya und Zika. Obwohl aktuell in Deutschland das Risiko einer Virusübertragung als gering eingestuft wird, sind die ersten Nachweise einer erfolgreichen Überwinterung bereits dokumentiert. Dies könnte auf bevorstehende Ausbrüche kleinerer Epidemien hindeuten, insbesondere durch importierte Krankheitsfälle und steigende Mückenpopulationen, wie in den Berichten von umweltbundesamt.de nachzulesen ist.
Eine langfristige Bekämpfung der Asiatischen Tigermücke muss daher auch das Bewusstsein der Bevölkerung erreichen. Die Menschen werden ermutigt, sich durch geeignete Kleidung und Fliegengitter vor Mückenstichen zu schützen. Die Veröffentlichung allgemeiner Regeln zur Vermeidung von Stechmücken, wie das Vermeiden von stehenden Gewässern als Brutstätten, spielt ebenfalls eine bedeutende Rolle für die Präventionsmaßnahmen.