Die Tarifverhandlungen für über 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst, die am 18. Februar ohne ein Angebot der Arbeitgeber stattfanden, haben die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) zu einer Intensivierung der Warnstreiks veranlasst. Der geplante bundesweite Streiktag am 7. März, der sich mit dem Equal Pay Day und dem Internationalen Frauentag überschneidet, soll auf die bestehenden Missstände aufmerksam machen. Die Gender-Pay-Gap in Deutschland lag im Jahr 2024 bei 16 Prozent, was die Dringlichkeit der Forderungen unterstreicht. nrw.verdi.de berichtet, dass zentrale Aktionen insbesondere in Nordrhein-Westfalen geplant sind, darunter in Köln, Essen, Dortmund und Gütersloh.
In Köln beginnt der Kundgebungs- und Demozug um 10 Uhr am Hans-Böckler-Platz und um 10:15 Uhr am Ottplatz. Die Hauptkundgebung findet von 11 bis 13 Uhr auf dem Heumarkt statt, mit Christine Behle, der Hauptrednerin und Mitglied des ver.di Bundesvorstands. Ähnlich wird in Essen eine Kundgebung um 9:30 Uhr auf dem Hirschlandplatz stattfinden, gefolgt von einer Demonstration um 10:30 Uhr. Dortmund und Gütersloh sind ebenfalls Schauplätze dieser Bewegungen, wo die Beteiligten auf die schwierigen Arbeitsbedingungen in sozialen Berufen aufmerksam machen wollen. In Dortmund findet die Hauptrednerin Andrea Becker um 11:30 Uhr auf dem Friedensplatz statt. In Gütersloh wird Susanne Hille die Kundgebung vor dem Rathaus leiten.
Ziele der Streiks
Die Hauptforderungen umfassen eine Entgelterhöhung von 8 Prozent sowie eine Mindesterhöhung von 350 Euro pro Monat. Dies geht einher mit einer Erhöhung der Zuschläge für belastende Schichten wie Nacht- und Feiertagsarbeit. Laut einer Umfrage von ver.di sind die Arbeitsbedingungen in sozialen Berufen sehr herausfordernd, was sich in der hohen Zahl an unbesetzten Stellen widerspiegelt. Im Pflegebereich sind über 79,1 Prozent der Stellen unbesetzt, während es im Bereich der Sozialarbeit 63,9 Prozent sind. Auch in Kitas beträgt der unbesetzte Stellenanteil 78,3 Prozent. rps.verdi.de hebt hervor, dass viele Beschäftigte nicht einmal bis zum Rentenalter in ihrem Beruf bleiben können.
Die laufenden Tarifverhandlungen, die am 14. März in Potsdam fortgesetzt werden, zielen darauf ab, die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten im öffentlichen Dienst nachhaltig zu verbessern. Dabei wird erwartet, dass weitere Warnstreiks im Kontext der drohenden Einigung von ver.di und den Arbeitgebern möglich sind.
Ein weiterer Kontext
Die Tarifrunde 2025 für über 2,6 Millionen Tarifbeschäftigte der Kommunen und des Bundes, begonnen am 24. Januar in Potsdam, hat schnell an Schwung gewonnen. Für die kommenden Monate sind zahlreiche demonstrative Aktionen angesagt. Die Kernforderungen der Gewerkschaften beinhalten nicht nur eine Gehaltserhöhung, sondern auch zusätzliche freie Tage, ein Arbeitszeitkonto und eine Laufzeit der neuen Tarife von 12 Monaten. Diese Forderungen reflektieren die steigenden Lebenshaltungskosten und die Notwendigkeit, den sozialen Sektor attraktiver zu machen. oeffentlichen-dienst.de dokumentiert die Entwicklung dieser Tarifverhandlungen eingehend.
Insgesamt zeigt sich, dass der öffentliche Dienst vor großen Herausforderungen steht, die sowohl die Attraktivität der jeweiligen Berufe als auch die finanzielle Sicherheit der Beschäftigten betreffen. Der bevorstehende Streiktag am 7. März wird ein klarer Ausdruck des kollektiven Anliegens nach Gerechtigkeit und Wertschätzung in diesen essenziellen Berufen sein.