Multipolster, ein bekannter Möbelhändler in Deutschland, schließt zwei weitere Filialen in Nordrhein-Westfalen. Die Standorte in Mülheim an der Ruhr und Bielefeld-Mitte werden am 5. April 2025 dauerhaft geschlossen. Bereits im Dezember 2024 hatte das Unternehmen seine Filiale im Indupark in Dortmund geschlossen, nachdem sie seit 2012 nicht profitabel war. Dieser Schritt ist Teil eines radikalen Umstrukturierungsplans, der angesichts der anhaltenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten in der Möbelbranche notwendig wurde. Eine große Herausforderung für Multipolster ist die sinkende Nachfrage; die Umsätze der deutschen Möbelhersteller sanken 2024 erneut nominal um 7,4 Prozent auf 16,4 Milliarden Euro, was sich negativ auf die Rentabilität der einzelnen Verkaufsstellen auswirkt, berichtet ruhr24.de.
Der Standort in Bielefeld wird an der Eckendorfer Straße 91-93 geschlossen, während die Filiale in Bielefeld-Brackwede erhalten bleibt. Die Mülheimer Filiale liegt an der Schultenhofstraße 46, nahe der A40. Durch die Schließungen entsteht ein Räumungsverkauf, in dessen Rahmen Kunden mit Rabatten von bis zu 80 Prozent rechnen können. Geschäftsführer Roger Tosetto hofft, dass die Stammkunden die verbliebenen Filialen in der Region weiterhin besuchen, insbesondere die Standorte in Bonn, Essen, Hilden und Köln-Marsdorf, so wa.de.
Hintergründe und wirtschaftliche Herausforderungen
Die Schließungen sind symptomatisch für die aktuellen Herausforderungen der Möbelbranche, in der viele Kunden aufgrund gestiegener Lebenshaltungskosten ihre Ausgaben reduzieren. Branchenexperten schätzen, dass Möbelhändler mit einem Umsatzminus zwischen sechs und acht Prozent rechnen müssen, was die Lage für Multipolster weiter erschwert. Möbelhandelsexperte Sebastian Wilde hebt hervor, dass viele Haushalte ihre Ausgaben umstrukturieren und mehr in Lebensmittel oder Energie als in Möbel investieren, ergänzt sueddeutsche.de.
Multipolster, das 1990 in der Nähe von Chemnitz gegründet wurde, betreibt mittlerweile etwa 50 Filialen in neun Bundesländern. Im Jahr 2020 erwarb die Hans Segmüller Polstermöbelfabrik GmbH & Co. KG 75 Prozent der Anteile und wandelte Multipolster schließlich zur 100-prozentigen Tochtergesellschaft, die seit Juni 2023 vollständig unter deren Flagge segelt. Der Insolvenz des Unternehmens wegen fehlender Rentabilität kann mit dieser Umstrukturierung jedoch vorerst nicht entgegengewirkt werden.