Am Donnerstagabend ereignete sich ein schwerer Unfall bei Budenheim, als ein Wildschwein die Landstraße zwischen Budenheim und Heidesheim kreuzte. Ein 16-jähriger Moped-Fahrer und seine gleichaltrige Beifahrerin waren zur Unfallzeit auf dieser Strecke unterwegs, als das Wildschwein plötzlich auf die Fahrbahn trat. Der Moped-Fahrer konnte nicht rechtzeitig bremsen und kollidierte mit dem Tier. Beide Jugendlichen wurden infolgedessen mit schweren Verletzungen, darunter Knochenbrüche, ins Krankenhaus eingeliefert. Das Wildschwein überlebte den Unfall nicht und verendete an der Unfallstelle. Die Landstraße war aufgrund der Reinigungsarbeiten etwa zwei Stunden lang gesperrt, wie SWR berichtet.
Solche Vorfälle sind nicht isoliert und werfen einen Schatten auf die Verkehrssicherheit. Nach der Definition zählen Unfälle, die zwischen einem Fahrzeug und Haarwild entstehen, als Wildunfälle. Zu Haarwild gehören unter anderem Wildschweine, Rehe und Füchse, wobei es wichtig ist, dass nicht alle Tiere in dieser Kategorie erfasst sind. Statistiken zu Wildunfällen konzentrieren sich in der Regel auf größere Wildtiere, da diese häufig schwerwiegendere Unfälle verursachen. Dabei könnten Teilkasko-Versicherungen Schäden durch Zusammenstöße mit Tieren jeglicher Art abdecken, unabhängig davon, ob es sich um einen Wildunfall handelt oder nicht, wie VHV Partner erläutert.
Die Gefahren von Wildunfällen
Verkehrsunfälle mit Wildtieren stellen ein zunehmendes Risiko für die Verkehrssicherheit dar. Im Jahr 2021 wurde ein Anstieg folgenschwerer Wildunfälle im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet. Die Schäden an PKW durch solche Unfälle beliefen sich auf 940 Millionen Euro. Wildunfälle sind nicht nur für Verkehrsteilnehmer gefährlich, sondern gefährden auch den Bestand bedrohter Arten und verdeutlichen die Barrierewirkung von Straßen auf natürliche Lebensräume. Um Wildunfälle zu reduzieren, werden verschiedene Maßnahmen zur Wildunfallprävention eingesetzt, darunter Wildwechselverkehrsschilder und Wildschutzmaßnahmen. Es ist jedoch anzumerken, dass die Wirksamkeit dieser Maßnahmen oft nicht zuverlässig belegt ist, wie jüngste Berichte von der BASt zeigen.
Forschung zu den Ursachen von Wildunfällen und geeigneten Präventionsstrategien bleibt von großer Bedeutung. Hierzu zählen moderne Ansätze wie elektronische Wildwarnanlagen und automatisierte Fahrerassistenzsysteme. Diese Technologien könnten helfen, das Risiko für Verkehrsteilnehmer zu minimieren. Zudem ist es unerlässlich, die Lebensräume von Wildtieren durch Maßnahmen wie Grünbrücken zu vernetzen, um den Konflikt zwischen Mensch und Tier zu mindern und damit die Zahl der Wildunfälle zu reduzieren.