Am 10. März 2025 beginnt der Ausbau der B49 zwischen Koblenz-Moselweiß und Koblenz-Lay. Dieser Umbau sieht die Vollsperrung der Bundesstraße vor, um einen neuen Fuß- und Radweg zu errichten. Die vollständige Sperrung wird bis voraussichtlich zum 24. September 2025 andauern und damit um circa 1,5 Monate verkürzt, verglichen mit der ursprünglichen Planung. Im Rahmen dieser Baumaßnahme werden zudem die Fahrbahn, Entwässerungsanlagen und Stützkonstruktionen überarbeitet, was Gesamtkosten von mehr als 18 Millionen Euro verursacht. Das berichtet der SWR.
Die Anwohner in Lay haben lange auf diese Maßnahme gewartet, da der neue Rad- und Gehweg seit Jahren gewünscht wird. Dennoch sorgt die Vollsperrung für Unmut unter den Anwohnern, da diese gezwungen sind, längere Umwege in Kauf zu nehmen, was auch zu Umsatzeinbußen für lokale Geschäfte führen könnte. Die Sorgen wurden bei einer Bürgerversammlung Ende Januar deutlich, bei der etwa 300 Bewohner zusammenkamen, um ihre Bedenken mit Vertretern des Landesbetriebs Mobilität (LBM) zu besprechen.
Reaktionen der Anwohner und Beeinträchtigungen
Die Meinungen innerhalb der Gemeinde sind geteilt. Während einige Anwohner den Baubeginn begrüßen, äußern vor allem Pendler und junge Familien Bedenken bezüglich der Mobilität während der Bauzeit. Die Arbeiten werden bis ins Jahr 2028 andauern, da die B49 durch eine Gas-Hochdruckleitung über eine enge Passage verfügt, die zusätzliche Herausforderungen mit sich bringt. Auch der ÖPNV sowie Schülertransporte können von der Vollsperrung betroffen sein, was die Situation weiter kompliziert.
Zur Minderung der Verkehrsstörungen werden während der Vollsperrung verschiedene Ausweichrouten eingerichtet. Die gängigsten Routen sind:
- B49 bis zur Moselgoldbrücke bei Kobern-Gondorf, dann über die B416 nach Koblenz.
- B49 bis zum Autobahnzubringer Dieblich, dann über die A61 und B9 nach Koblenz.
- B49 bis zur L208 (Kondertal), dann über die B327 (Hunsrückhöhenstraße) nach Koblenz.
Ein Shuttlebetrieb zwischen Lay und Dieblich ist ebenfalls vorgesehen, um die Anwohner zu unterstützen. Hierbei erfolgt der Umstieg auf die Linie 31 in Dieblich. Zusätzlich wird der Layer Bergweg zur Hunsrückhöhenstraße als Abkürzung, die anfänglich jedoch nur einspurig offen sein wird, am Ende des Monats März nutzbar sein.
Projektziele und langfristige Perspektiven
Das Ziel des Projekts besteht nicht nur in der Schaffung eines neuen Rad- und Gehwegs, sondern auch in der Verbesserung der Verkehrssicherheit durch die bauliche Trennung von Rad-, Geh- und Fahrbahn. Ein Hintergrund des Ausbaus ist zudem, dass der aktuelle Querschnitt der B49 den Anforderungen einer Bundesstraße nicht mehr genügt, insbesondere in Bezug auf die Aufnahme von Fuß- und Radverkehr, wie das LBM erläutert.
Die Bauarbeiten gerieten in den Fokus einer breiteren Diskussion über die Notwendigkeit einer verbesserten Radverkehrsinfrastruktur in Deutschland, die im Rahmen des Nationalen Radverkehrsplans (NRVP) behandelt wird, wie ein Bericht des Mobilitätsforums darlegt. Hierbei wird auf die Wichtigkeit von Forschungsprojekten hingewiesen, die Impulse für die Entwicklung der Radverkehrsinfrastruktur geben können.
Insgesamt stellt der Ausbau der B49 zwischen Koblenz-Moselweiß und Koblenz-Lay ein bedeutendes Infrastrukturprojekt dar, das sowohl die Verkehrssituation verbessern als auch der Sicherheit der Verkehrsteilnehmer und Anwohner dienen soll.