Am 9. März 2025 werden die Besonderheiten der Heraldik, der Lehre vom Wappenrecht, erneut ins gesellschaftliche Bewusstsein gerückt. In Bornheim, einer Stadt im Rheinland, ziert ein markantes Wappen die Identität der Gemeinde. Es ist in Gold gehalten und zeigt ein gestürztes Flammenschwert. Im Heraldik wird bei den Farben nicht von Weiß oder Gelb gesprochen, sondern von Silber und Gold, was auf militärische Traditionen zurückgeht, in denen hölzerne Schilde mit Metall beschlagen und farblich gestaltet wurden, wie ga.de berichtet.
Das Flammenschwert auf dem Bornheimer Wappen fällt besonders wegen seiner gewellten Klinge auf. Die Symbolik des Schwertes ist nicht abschließend geklärt und könnte auf die künstlerische Freiheit der Wappendesigner zurückzuführen sein. Unklar bleibt zudem, warum das Schwert in gestürzter Stellung, mit der Klinge nach unten, präsentiert wird. Ein solches Motiv könnte sowohl eine defensive Haltung symbolisieren als auch als Gerichtssymbol verstanden werden, das die abwartende Position eines Richters darstellt.
Der Flammenschwert-Typus in der Heraldik
Das Flammenschwert ist ein bemerkenswertes Motiv in der Heraldik, das in unterschiedlichen Variationen auftaucht. Laut heraldik-wiki.de) gibt es bei Schwertmotiven eine klare Norm: Die Spitze eines Schwertes zeigt normalerweise zum oberen Schildrand, steht sie jedoch nach unten, gilt es als gestürzt. In den Wappen der Kressenstein zeigt man beispielsweise auch mehrere schwerterförmige Darstellungen, die oft als fächerförmig gestellte, gestürzte Schwerter abgebildet werden.
In der Heraldik ist es essenziell, die Ausführung von Parierstange, Griff und Form des Knopfes präzise zu beschreiben. Werden Farben nicht genannt, so wird automatisch Gold vorausgesetzt. Die Variationen des Flammenschwertes sind in zwei Haupttypen unterteilt: Die Variante A mit gewellter Klinge, die in Bornheim verwendet wird, und die Variante B, die Schwertdarstellungen mit „richtigen“ Flammen zeigt.
Die historische Bedeutung der Heraldik
Heraldik hat ihren Ursprung in alten Kulturen und entwickelte sich maßgeblich im Mittelalter, als Herrscherhäuser spezifische Symbole für Rüstungen und Schilde wählten. Diese Entwicklung wurde durch die Kreuzzüge und Ritterturniere weiter gefördert. Für die zeitgenössische Heraldik sind die Richtlinien, die das Führen von Wappen regeln, entscheidend. Wappenrollen garantieren, dass keine zwei Träger dasselbe Wappen führen, und heraldische Vereine überwachen die Wappenführung, wie heraldik-wiki.de zusammenfasst.
In der heutigen Zeit sind Wappen nicht nur dekorativ, sondern auch rechtlich relevant. Sie repräsentieren Geschichte, Kultur und die Identität ihrer Träger. Die Vielfalt der dargestellten Symbole und die damit verbundenen Traditionen machen die Heraldik zu einem spannenden Feld der Wappenwissenschaft.