Am 9. März 2025 trat der Kabarettist Hagen Rether in der vollbesetzten Stadthalle in Verden auf. Sein Programm mit dem Titel „Liebe“ präsentierte sich als eine Mischung aus scharfsinnigem Humor und tiefgründigem Nachdenken. Über drei Stunden lang, unterbrochen von längeren Pausen, fesselte Rether sein Publikum mit einem bitterbösen Monolog.
Ein zentraler Bestandteil seines Auftritts waren die Auswirkungen des Klimawandels. Rether thematisierte steigende Temperaturen und die damit verbundenen Herausforderungen für ältere Menschen. Er nutzte seine Plattform, um die Trägheit und Innovationsangst in Deutschland zu kritisieren, was ihm viel Beifall einbrachte. „Es geht um Versteppung, Überflutung und Gewalt“, so Rether, der auch die gesellschaftlichen Probleme in den Fokus rückte.
Kritik an der Politik
Wenig Bezug nahm der Kabarettist auf internationale Themen, wie den Ukraine-Konflikt oder Donald Trump. Stattdessen stellte er provokante Fragen zur Freiheit und zur Wahrnehmung der Wahrheit in der Gesellschaft. Besonders pointiert äußerte er sich über die Grünen, die er als „Verbotspartei“ bezeichnete. Rether kritisierte die Wahlverhalten der Deutschen, die oft Politiker wählen, die unhaltbare Versprechungen machen.
Sein Vortrag brachte auch Zahlen zur Migrationsdebatte ins Spiel und stellte diese in einen Kontext mit anderen gesellschaftlichen Problemen. „Wir dürfen nicht die Rückschritte in der Gleichberechtigung ignorieren“, warnte er und thematisierte die negativen Auswirkungen von Medienkonsum auf Kinder. Seine eindringlichen Worte fanden großen Anklang im Publikum, das teilweise mit Standing Ovations auf seinen Auftritt reagierte.
Der größere Kontext: Klimawandel und Migration
Die Thematik des Klimawandels ist nicht nur ein Trendthema in der Kabarettszene, sondern auch ein zentrales gesellschaftliches Anliegen. Laut einem Bericht von TheConversation sind die Auswirkungen des Klimawandels und die dadurch bedingte Migration eng miteinander verknüpft. Der Anstieg der Anzahl der Klimamigranten sorgt für besorgniserregende Diskussionen. Die jährlichen Berichte der UNFCCC zeigen die Notwendigkeit auf, Migration im Kontext des Klimawandels aktiv zu adressieren.
Bereits seit der europäischen Flüchtlingskrise 2015 dominieren Stimmen die Debatte um „Klimaflüchtlinge“. Menschen, die durch Umweltveränderungen wie Dürre, Überschwemmungen oder die Versalzung von Grundwasser gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen, sind vor allem arme Bevölkerungsgruppen im globalen Süden. Viele von ihnen sind „trapped populations“, die aufgrund finanzieller Einschränkungen nicht die Möglichkeit haben, zu migrieren.
Die Forschung, unterstützt von der United Nations University Institute for Environment and Human Security, zeigt, dass globale Politiken zur Migration dringend benötigt werden. Dies wurde bereits 2017 in einem Abschlussbericht zur COP23 in Bonn deutlich, der politische Entscheidungsträger zum Handeln aufrief. Die empfohlenen Ansätze betreffen sowohl technische als auch politische Lösungen zur Migrationsproblematik, die in der Zukunft wohl zunehmen wird.
Abschließend lässt sich sagen, dass Hagen Rethers scharfe Beobachtungen zur politischen Landschaft der Gegenwart und seinem leidenschaftlichen Appell, aktiv zu werden, einen wertvollen Beitrag zur aktuellen Diskussion über Klimawandel und Migration leisten. Der Tag in Verden zeigte, dass Kabarett mehr ist als nur Unterhaltung – es ist ein Spiegel der Gesellschaft.