Am Freitag, den 7. März 2025, kündigte die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) einen erneuten großen Streik an, der ab Montag, dem 10. März, um 2 Uhr beginnen wird. Dieser 24-Stunden-Streik betrifft die Beschäftigten an den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn. Verdi hat das Ziel, mit dieser Maßnahme Druck auf die Arbeitgeber auszuüben, um die Forderungen nach besseren Arbeitsbedingungen und höheren Gehältern durchzusetzen. Laut derwesten.de wird mit „massiven“ Auswirkungen auf die Flugverbindungen gerechnet.
Die Beschäftigten am Flughafen Köln/Bonn sind stark betroffen: Von den 172 geplanten Passagierflügen wird die Mehrheit ausfallen. Auch am Flughafen Düsseldorf, wo 338 Starts und Landungen geplant sind, ist mit deutlichen Beeinträchtigungen zu rechnen. Für die Passagiere wird empfohlen, sich vor der Anreise über den Status ihrer Flüge zu informieren, um Unannehmlichkeiten zu vermeiden.
Forderungen und Verhandlungen
Verdi fordert eine Gehaltserhöhung von 8 % oder mindestens 350 Euro monatlich, sowie höhere Zuschläge für belastende Arbeitszeiten und drei zusätzliche freie Tage. Die Arbeitgeber haben diese Forderungen jedoch bereits als nicht finanzierbar zurückgewiesen. Die Tarifverhandlungen sollen vom 14. bis 16. März 2025 in Potsdam fortgesetzt werden. Der Streik ist Teil eines größeren Protestes, der auch einige der anderen großen Flughäfen in Deutschland umfasst, darunter München, Stuttgart, Frankfurt, Dortmund, Hannover, Bremen, Hamburg, Berlin-Brandenburg und Leipzig-Halle, wie die Gewerkschaft in einer Pressemitteilung auf verdi.de betont.
In den letzten Jahren haben zahlreiche Beschäftigte in der Luftfahrtbranche aufgrund steigender Arbeitsbelastungen und unzureichender Gehaltssteigerungen auf die unattraktiven Arbeitsbedingungen hingewiesen. Dies hat zu Schwierigkeiten geführt, qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen und zu halten. Verdi fordert daher bessere Arbeitsbedingungen, mehr Freizeit und eine angemessene Bezahlung.
Auswirkungen auf den Luftverkehr
Das Ausmaß des bevorstehenden Streiks wird erheblich sein. Der Flughafenverband ADV warnte, dass über 3.400 Flüge ausfallen könnten und rund 510.000 Passagiere betroffen sein würden. Insbesondere der Flughafen Berlin Brandenburg (BER) wird am Montag den kompletten Betrieb einstellen, da alle geplanten Abflüge und Ankünfte ausfallen. Auch die Fraport AG, Betreiber des Flughafens Frankfurt am Main, kündigte massive Einschränkungen an, weshalb kein Flugbetrieb möglich sein wird.
Die kritische Situation führte dazu, dass die Lufthansa ihre Ersatzflugpläne prüft, obwohl sie selbst nicht Teil des Tarifkonflikts ist. Der Hauptgeschäftsführer des ADV, Beisel, äußerte zudem, dass ein ganzes Land vom Luftverkehr abgeschnitten werde, und der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft bezeichnete die Warnstreiks als unverhältnismäßig.
Insgesamt zeigt sich, dass ohne Druck durch Arbeitskampfmaßnahmen keine Bewegung in den Verhandlungen zu erwarten ist, so die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Behle. Die Gewerkschaft hat den Streik im Voraus angekündigt, um den Passagieren eine Planungssicherheit zu geben. Die betroffenen Fluggäste werden gebeten, Verständnis zu zeigen und sich direkt bei den Fluggesellschaften zu informieren über mögliche Erstattungsrechte oder alternative Beförderungsmöglichkeiten, sollte ihr Flug ausfallen.