Im März 1945 standen die Stadt Bonn und ihre Bevölkerung im Fokus der letzten großen Auseinandersetzungen des Zweiten Weltkriegs. Am 4. März 1945 begannen amerikanische Truppen, Bonn ins Visier zu nehmen, wobei die Hauptziele die Rheinbrücke und der Güterbahnhof waren. In dieser kritischen Phase suchte die Zivilbevölkerung Schutz in Kellern und Bunkern, die als Rückzugsorte existent waren, um die Folgen der Luftangriffe abzumildern. Dieses Verhalten, geprägt von Angst und Verzweiflung, war der letzten Phase eines Krieges geschuldet, der Bonn stark getroffen hatte.
Am 8. März 1945 fiel Bad Godesberg an die Amerikaner, gefolgt von der Befreiung Bonns am 9. März 1945. Die Übergabe fand im Alten Stadthaus statt, wo Rechtsrat Dr. Horster und Stadtrat Dr. Hirtz die Verantwortlichen der amerikanischen Streitkräfte trafen. Bis Ende März 1945 eroberten die Amerikaner auch Beuel, Pützchen, Vilich, Geißlar und Schwarz-Rheindorf. Diese Episoden markieren das Ende der Kampfhandlungen für Bonn. Die Kapitulationsurkunde wurde schließlich am 8. Mai 1945 unterzeichnet, was offiziell das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa besiegelte.
Folgen der Zerstörung
Die Bilanz für Bonn war verheerend: 1.564 Tote durch Luftangriffe, wobei 173 in Bad Godesberg und 167 in Beuel zu beklagen waren. Bonn gehörte zu den am stärksten betroffenen Städten im späteren Bundesgebiet, wobei die Anzahl der zivilen Opfer mit der von Köln vergleichbar war. Schätzungen zufolge lebten zum Ende der Kampfhandlungen nur noch etwa 43.000 der ursprünglichen 100.800 Bewohner in Bonn. Diese Zahlen verdeutlichen die Leidtragenden des Krieges und die gravierenden Folgen für die Stadt und ihre Bürger.
Die Zerstörungen waren das Resultat eines nahezu konstanten Regen von Bomben, die ab 1943 auf Bonn niedergingen. Während Bonn im Jahr 1941 zunächst kaum Ziel alliierter Bomber war, änderte sich dies schnell mit dem ersten schweren Angriff am 12. August 1943 und seinem Höhepunkt am 18. Oktober 1944. Bonn rangierte unter den 43 Städten mit den meisten Schäden durch Bombenangriffe auf Platz 17. Trotz dieser Zerstörung war jedoch kein Bonner Bunker stark beschädigt worden; öffentliche Schutzräume hatten hingegen teils dreistellige Opferzahlen zu beklagen.
Der Luftschutz in Bonn
Um der Bedrohung durch Luftangriffe zu begegnen, initiierte Hitler im Herbst 1940 ein „Führer-Sofortprogramm“ zur Verbesserung des Luftschutzes in wichtigen Städten. Bonn wurde als „Luftschutzort der 1. Klasse“ eingestuft, was den Bau neuer Luftschutzbunker zur Ergänzung der bereits 94 vorhandenen Schutzräume zur Folge hatte. Diese Bunker sollten Platz für bis zu 12.000 Personen bieten.
Die meisten der neuen Luftschutzbunker wurden in der Innenstadt und den angrenzenden Stadtteilen errichtet. Die Bunker waren mit Gasschleusen, Treppenhäusern für Fluchtmöglichkeiten und einem umfassenden Lüftungssystem ausgestattet. Im Kriegsverlauf konnten Bürger mit einer „Bunkerkarte“ Plätze in den Schutzräumen einnehmen und hatten Zugang zu Kamine und Sanitäranlagen. Die Bunker schützten viele Menschen und sicherten deren Überleben bei den verheerenden Luftangriffen.
Veranstaltungen zum Gedenken
Anlässlich der Geschehnisse im März 1945 wird in Bonn auch im Jahr 2025 das Gedenken hochgehalten. Am 21. März 2025 findet eine Führung über die Kriegsgräberstätte auf dem Nordfriedhof statt. Diese Veranstaltung wird in Kooperation mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge organisiert und startet um 16.00 Uhr am Haupteingang des Nordfriedhofs. Der 90-minütige Rundgang ist bedingt für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen geeignet. Eine Anmeldung ist hierfür erforderlich.
Am 8. Mai 2025 wird zudem im Stadtmuseum Bonn eine Ausstellung zu visuellen Zeugnissen der Befreiung Bonns im März 1945 eröffnet. Interessierte können das Museum zwischen 10.00 und 18.00 Uhr besuchen, der Eintritt ist frei. Ergänzende Veranstaltungen zum Jahrestag des Kriegsendes werden auch in anderen Bonner Kulturstätten stattfinden. Die genauen Details sind im städtischen Online-Veranstaltungskalender zu finden.
Diese Erinnerungen und Gedenkveranstaltungen sind nicht nur eine Geste des Respekts gegenüber den Opfern, sondern auch ein wichtiger Bestandteil der Aufarbeitung der Geschichte in Bonn und der ständigen Erinnerung an die Schrecken des Krieges.