Am 15. Februar 2024 wird es zu einem ganztägigen Warnstreik der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) kommen, welcher von der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft Verdi organisiert wird. Der Streik beginnt am Dienstag um 3 Uhr und endet in der Nacht zu Donnerstag um 3 Uhr. Während dieser Zeit wird es keine Stadtbahn-Fahrten der KVB mehr geben; lediglich Busfahrten über Subunternehmen sind möglich. Auch auf den Stadtbahn-Linien 16 und 18, die in Kooperation mit den Stadtwerken Bonn betrieben werden, wird es zu einem Ausfall kommen.
Hintergrund des Streiks sind die laufenden Tarifverhandlungen, in denen Verdi eine Erhöhung des Gehalts um 8 Prozent oder mindestens 350 Euro monatlich fordert. Diese Forderungen umfassen zudem höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten sowie eine Anhebung der Gehälter für Auszubildende, Praktikanten und studentische Hilfskräfte um 200 Euro monatlich. Das derzeitige Einstiegsgehalt für KVB-Fahrer liegt bei 3.002,72 Euro brutto im Monat.
Details zu den Arbeitsbedingungen
Die KVB bietet ihren Mitarbeitenden eine finanzielle Entwicklung alle vier Jahre sowie Zeitzuschläge, abhängig von der Dienstlage. Zusätzlich erhalten die Mitarbeitenden zwei jährliche Sonderzahlungen, eine im Juli und eine im November. Außerdem bietet die KVB eine Betriebsrente über die Zusatzversorgungskasse der Stadt Köln und weitere Altersvorsorgeangebote an. Zu den sozialen Leistungen gehört auch die Beteiligung an vermögenswirksamen Leistungen in Höhe von 6,65 Euro monatlich. Alle Mitarbeitenden sind nach Tarifvertrag (TV-N) in Lohngruppe 5 eingestuft und profitieren von einem Kita-Platz in einer Kölner Elterninitiative.
Die aktuellen Forderungen von Verdi stehen im Kontext umfassender Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst, die mit rund 2,3 Millionen Angestellten bei Bund und Kommunen verbunden sind. Diese Verhandlungen wurden bereits im Januar 2025 aufgenommen und die nächste Runde wird für März 2025 erwartet. Der bestehende Tarifvertrag endet am 31. Dezember 2024, und Gehaltserhöhungen sowie eine Vielzahl weiterer Bedürfnisse sind zentrale Themen in den Gesprächen. Die Gewerkschaften fordern ebenfalls die Einführung eines „Meine-Zeit-Kontos“, um den Beschäftigten mehr Flexibilität im Bereich der Arbeitszeiteinteilung zu ermöglichen.
Die finanzielle Situation der Kommunen ist derzeit angespannt, was die durch die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) geäußerte Kritik an den Forderungen der Gewerkschaften verstärkt. Es wird auf eine historische Verschuldung von 160 Milliarden Euro hingewiesen, die die kommunalen Haushalte belastet. Gleichzeitig wird die Problematik des Personalmangels im öffentlichen Dienst immer deutlicher. Beschäftigte berichten von Überlastung und unbesetzten Stellen, was die Dringlichkeit einer Lösung in den Verhandlungen unterstreicht.