Im Rhein-Sieg-Kreis, einer Region, die für ihre Nachhaltigkeitsbestrebungen bekannt ist, bleibt die Versorgung mit Erdgas für Fahrzeuge auch in herausfordernden Zeiten weitgehend gesichert. Der Fokus liegt dabei auf den bestehenden Erdgas-Tankstellen, insbesondere angesichts der schwindenden Anzahl von CNG-Fahrzeugen (Compressed Natural Gas).
Die Erdgas-Tankstelle am Potsdamer Platz in Bonn musste kürzlich schließen, was die Gesamtzahl der zur Verfügung stehenden Tankstellen in Deutschland auf unter 800 reduziert hat. Laut ksta.de sind im Rhein-Sieg-Kreis jedoch drei Tankstellen aktiv: in Troisdorf, Siegburg und Königswinter. Diese Stationen haben keine Schließungspläne und bieten weiterhin Erdgas für Fahrzeugbesitzer an, die auf diese alternative Antriebsform setzen.
Aktuelle Entwicklungen und Preise
Die Rhenag-Tankstelle in Siegburg sticht mit einem Preis von 94 Cent pro Kilogramm als die günstigste in Deutschland hervor. Diese Tankstelle profitiert von langfristigen Beschaffungsverträgen. Ein Drittel der Fahrzeugflotte der Stadtwerke nutzt nach wie vor Erdgas. Von 2022 bis 2024 verzeichnet Rhenag sogar eine Absatzsteigerung, auch durch die Umrüstung von Müllfahrzeugen auf Erdgas.
In Troisdorf beträgt der aktuelle Preis für Erdgas 1,26 Euro pro Kilogramm. Die Stadtwerke Troisdorf haben nicht nur an ihrer Tankstelle festgehalten, sondern auch in deren Modernisierung investiert. Gleichzeitig verzeichnen die Tankstellen in Königswinter ein wachsendes Interesse, wobei der Erdgas-Umsatz sich im gleichen Zeitraum nahezu verdoppelt hat. Aral plant jedoch, bis Juni 2024 bundesweit Erdgas-Tankstellen zu schließen, die Station in Königswinter bleibt jedoch geöffnet und erfreut sich an einer steigenden Nachfrage.
Die Zukunft von CNG-Fahrzeugen
Die als umweltfreundlicher geltenden CNG-Fahrzeuge verlieren jedoch zunehmend an Marktanteil. Hersteller haben die Produktion von Neuwagen mit CNG-Antrieb bereits eingestellt. Laut adac.de gibt es in Deutschland momentan keine angebotenen Neuwagen mit CNG, was den Gebrauchtwagenmarkt weiter einschränkt. Den letzten CNG-Modellen von Herstellern wie VW und Fiat gehen die Käuferzahlen zurück, was die Perspektiven der Technologie trübt.
Die Umstellung auf alternative Antriebe ist jedoch unnötig, da CNG-Fahrzeuge weniger CO₂ ausstoßen und weniger Stickoxide emittieren als ihre benzin- oder dieselbetriebenen Pendants. Dies wird durch die Daten von alternativ-mobil.info unterstützt, die besagen, dass CNG-Fahrzeuge etwa 20 Prozent weniger CO₂ im Fahrbetrieb ausstoßen. Zudem können diese Fahrzeuge mit bis zu 100 Prozent Bio-Erdgas betrieben werden, was eine Reduzierung der CO₂-Emissionen um bis zu 97 Prozent im Vergleich zu Benzinern ermöglicht.
Obwohl Erdgas-Tankstellen weiterhin eine wichtige Rolle spielen und in der Region Rhein-Sieg fest verankert sind, zeigt sich die Notwendigkeit eines Wandels und die Herausforderungen, die der Markt für CNG-Antriebe mit sich bringt. Der kontinuierliche Rückgang der Neuzulassungen und die bevorstehenden Steuererhöhungen ab 2024 bringen Fragen auf, wie sich die Infrastruktur für Erdgas zukünftig entwickeln wird.