Der Museumsverein Schwebda plant, das historische Feuerwehrgerätehaus in Meinhard in sein Heimatmuseum zu integrieren. Diese Maßnahme ist Teil der Expansionspläne des Museums, das seit seiner Eröffnung im Jahr 1989 in einem ehemaligen Haferboden über der alten Beschlagschmiede des Ritterguts in Schwebda untergebracht ist. Aktuell stößt das Heimatmuseum aufgrund von Platzmangel an seine Grenzen und sucht nach Lösungen, um die dörfliche Kultur der Region weiterhin adäquat präsentieren zu können. Der Museumsverein hat bereits Kontakt zur Gemeinde Meinhard aufgenommen, um das Feuerwehrgerätehaus nach dem geplanten Umzug der Feuerwehr in einen Neubau am Ostufer des Werratalsees voraussichtlich im Jahr 2026 nutzen zu können, wie werra-rundschau.de berichtet.
Das Heimatmuseum bietet in fünf Ausstellungsräumen einen Einblick in die dörfliche Kultur der Region. Zu den präsentierten Themen zählen unter anderem historisches Handwerk, die Landwirtschaft und das Alltagsleben vergangener Zeiten. Die Ausstellung umfasst also nicht nur Exponate wie alte Kirchturmuhr, Feierabendziegel und Feuerlöschgeräte, sondern auch Alltagsgegenstände und historische Fernsprechapparate, die zur Kommunikation im 20. Jahrhundert beitrugen. Darüber hinaus gibt es im Museum einen speziellen Bereich, der die Zeit der innerdeutschen Teilung beleuchtet, mit Uniformen, Karten und Fotos aus dieser Epoche, sowie frühgeschichtliche Funde, wie einen Mammut-Stoßzahn, die den regionalen Bezug verdeutlichen, so museen-in-hessen.de.
Geplante Erweiterungen und Herausforderungen
Die Auslagerung der historischen Feuerwehrausstellung in das Feuerwehrgerätehaus könnte nicht nur mehr Platz für die Sammlungen bieten, sondern auch eine neue Attraktivität für das Museum schaffen. Im Obergeschoss des Feuerwehrhauses könnte zusätzlich eine landwirtschaftliche Ausstellung realisiert werden. Es ist geplant, Fördermittel für diese Erweiterung zu beantragen, kündigt Hans Giller vom Museumsverein an. Allerdings stehen diese Projekte vor Herausforderungen, da das Feuerwehrgebäude unter Denkmalschutz steht, was eine kommerzielle Nutzung erschwert.
Die Gemeinde Meinhard zögert derzeit mit der Entscheidung über die zukünftige Nutzung des Feuerwehrgerätehauses und möchte erst einmal abwarten, bevor konkrete Schritte unternommen werden. Diese Unsicherheiten könnten die Ambitionen des Museumsvereins beeinträchtigen, das weiterhin darauf hofft, die dörfliche Kultur durch die Ausweitung der Ausstellungsfläche lebendig zu halten und zugleich das historische Erbe der Feuerwehr zu bewahren.
Insgesamt umfasst das Heimatmuseum Schwebda eine Vielzahl an Ausstellungsstücken und thematischen Bereichen, die das kulturelle Erbe der Region dokumentieren. Mit dem geplanten Ausbau könnte ein noch umfangreicherer Einblick in die lokale Geschichte gewährt werden. Nach Einschätzung von Experten handelt es sich um eine der rund 600 heimatsammlungen in Deutschland, die geografisch gegliedert sind und in der Regel nach Vereinbarung zugänglich sind, wie das BKGE erläutert. Damit sorgt das Heimatmuseum Schwebda für eine lebendige Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, die sowohl für Einheimische als auch für Besucher von Bedeutung ist.