In der Paderborner Innenstadt, in der Nähe des Marienplatzes und der Abdinghofstraße, wurde während der Bauvorbereitungen für ein neues Verwaltungsgebäude ein alter Steinbruch entdeckt. Dieser interessante Fund geschah im Rahmen archäologischer Untersuchungen, die bereits im November 2024 begonnen hatten. Laut Ruhr24 liegt das Areal an der Immunitätsmauer des Klosters Abdinghof. Hier deuten Sondierungen darauf hin, dass der Steinbruch seit dem 11. Jahrhundert ein bedeutender Lieferant für Baumaterialien für Kirchen und Paläste war.
Die Untersuchungen verliefen nicht ohne Herausforderungen. Der Bereich ist in der Nachkriegszeit stark durch Abriss und Neubau geprägt worden, was die Sensibilität für Bau- und Bodendenkmalpflege einschränkte. Nur ein kleiner Teil der Fläche blieb unberührt, sodass archäologische Arbeiten hier stattfinden konnten. In der Vergangenheit wurden bereits historische Keller unter dem Heising’schen Haus untersucht, die Grundmauern und originale Gewölbe aufwiesen. Diese Keller stehen unter Denkmalschutz und werden in den geplanten Neubau integriert.
Aktuelle Grabungen und Funde
Die Grabungen in Paderborn haben mehrere rechteckige Räume zutage gefördert, die höchstwahrscheinlich als Kellerräume genutzt wurden. Die meisten dieser Befunde sind in den Fels eingetieft, was einen stabilen Baugrund für die darüber liegenden, mittlerweile nicht mehr vorhandenen Gebäude bietet. Einige Gebäudeecken deuten auf eine frühere dichte Bebauung hin, die das stadtarchäologische Bild ergänzen könnte. Archäologen erwarten, durch die Funde in der Verfüllung wichtige Hinweise zur Datierung erhalten zu können, wie archaeologie-online.de hervorhebt.
Die bislang durchgeführten Grabungen sind auf eine Tiefe von fünf Metern vorangeschritten, wobei die Frage nach der Tiefe des ursprünglichen Steinbruchs weiterhin offen bleibt. Großflächige Störungen durch Nachkriegsgebäude erschweren die zeitliche Einordnung der gefundenen Artefakte. Dennoch ist der bisher erreichte Aushub ein vielversprechender Hinweis auf die historische Bedeutung des Geländes.
Bauvorhaben und Ausblick
Die archäologischen Untersuchungen werden in Übereinstimmung mit den Bauarbeiten weitergeführt. Projektleiterin Johanna Jablonski kündigte an, dass nach der Errichtung der notwendigen Bohrpfähle die Ausgrabungen fortgesetzt werden. Vor den Bohrarbeiten wird eine Untersuchung auf Kampfmittel durch eine Fachfirma stattfinden. Diese parallelen Arbeiten an archäologischen Befunden und Baugruben sollen sicherstellen, dass wertvolle Informationen nicht verloren gehen und gleichzeitig die Bauvorhaben zügig vorangetrieben werden können.
Insgesamt zeigen die bisherigen Funde in der Paderborner Innenstadt ein reichhaltiges archäologisches Erbe und wecken das Interesse an der Baukultur der Stadt über mehrere Jahrhunderte. Archäologen hoffen, dass zukünftige Funde noch tiefere Einblicke in die Geschichte und Entwicklung der Region bieten werden, während der Steinbruch weiter erforscht wird.