Am 12.03.2025 verzeichnet die Stadt Neuwied eine besorgniserregende Feinstaubbelastung. Die höchsten gemessenen Feinstaubwerte erreichen besorgniserregende 57 µg/m³, was zu einer Einstufung des Luftqualitätsindex (LQI) im roten Bereich führt. Laut Berichten von news.de sollten gerade Risikogruppen anstrengende Aktivitäten im Freien meiden.
Die aktuelle Luftqualität wird als „schlecht“ eingestuft, da an mehreren Messstationen die Grenzwerte für Feinstaub (PM₁₀) überschritten werden. Besondere Problempunkte sind unter anderem die Hermannstraße, wo bereits am 10.02.2025 ein Wert von 61 µg/m³ gemessen wurde. Im Vergleich dazu kann die sauberste Luftqualität in Neuwied auf einen Wert von nur 3 µg/m³ am 16.12.2024 an der Station Neuwied-Hafenstraße zurückblicken.
Feinstaubbelastung in Deutschland
Die Feinstaubmessungen in Deutschland erstrecken sich seit den 1990er Jahren, wobei PM10 seit 2000 und PM2,5 seit 2008 erfasst werden. Aufgrund der hohen Messnetzdichte in Ballungsräumen, die durch zahlreiche Emittenten wie Verkehr und Industrie bedingt ist, sind die PM10-Jahresmittelwerte heute bei etwa 15 bis 20 µg/m³ angesiedelt. Dies ist ein signifikanter Rückgang im Vergleich zu den 50 µg/m³ in den 1990er Jahren, wie umweltbundesamt.de berichtet.
Besonders hohe PM10-Konzentrationen sind in städtischen Ballungsgebieten zu beobachten, wo Straßenverkehr eine bedeutende Quelle von Feinstaub darstellt. Die EU-Richtlinie 2008/50/EG legt bestehende Grenzwerte fest. Trotz dieser Regelungen kam es in den letzten Jahren zu Überschreitungen des festgelegten Tagesmittelwertes von 50 µg/m³, vor allem in städtischen Gebieten.
Ursachen und aktuelle Entwicklungen
Die Ursachen für die derzeit schlechte Luftqualität in Deutschland sind vielfältig. Ein erhöhter Feinstaubausstoß im Winter ist auf einen höheren Energiebedarf, Holzheizungen in Kaminen und Emissionen aus dem Straßenverkehr zurückzuführen. Zudem können witterungsbedingte Faktoren eine Rolle spielen, wie der aktuelle Hochdruckeinfluss, der die Schadstoffe in den unteren Luftschichten „fängt“ und eine bessere Verteilung der Luftqualität verhindert. Umweltbundesamt.de weist darauf hin, dass auch der Ferntransport von Saharastaub und anderen regionalen Einträgen aus Osteuropa die Belastung erhöhen können.
Aktuell sind nur kurzfristige Maßnahmen zur Senkung der Feinstaubkonzentration vorgesehen, jedoch zeigen diese in der Vergangenheit kaum messbare Erfolge. Die Luftqualitätslage in Deutschland wird voraussichtlich erst mit einer Verbesserung des Wettergeschehens, sprich durch mehr Wind und Niederschlag, deutlich besser.
Für die Bevölkerung, insbesondere für Menschen mit Vorerkrankungen, sind die Empfehlungen klar: bei moderaten bis schlechten Luftqualitäten sollte man anstrengende Aktivitäten im Freien vermeiden. Der Umweltbund bietet Informationen zur aktuellen Luftqualität über eine App und eine Webseite an.