In Australien hat eine US-Influencerin kürzlich für erhebliche Aufregung gesorgt, nachdem sie ein Baby-Wombat von seiner Mutter getrennt und die Aktion auf Instagram dokumentiert hat. Das Video zeigt, wie die Influencerin, Sam Jones, das zappelnde Tier in die Höhe hält, während die Wombat-Mutter hinter ihr herläuft. In den sozialen Medien bezeichnet sich Jones als „Wildbiologin und Umweltwissenschaftlerin“ und besitzt eine große Anhängerschaft, was die Rückmeldungen zu ihrem Verhalten noch verheerender macht. Viele Nutzer sind empört über die Entscheidung, das Tier zu fangen und von seiner Mutter zu trennen.
Das Video, das mittlerweile gelöscht wurde, zeigt nicht nur die gefährliche Vorgehensweise von Jones, sondern auch einen Mann, der die Szene filmt und sich amüsiert über die Situation äußert. Jones selbst behauptet, dass sowohl das Baby-Wombat als auch die Mutter „langsam zurück in den Busch watschelten“, nachdem sie das Tier für kurze Zeit hochgehoben hatte. Kritiker bezweifeln jedoch die Richtigkeit dieser Aussage und warnen vor möglichen Verletzungen des Jungtieres.
Politische und rechtliche Konsequenzen
Austriens Innenminister Tony Burke hat bereits angekündigt, das Visum von Sam Jones zu überprüfen. Dies geschieht im Hinblick auf mögliche Verstöße gegen das australische Einwanderungsgesetz, was die Schwere ihres Verhaltens unterstreicht. Premierminister Anthony Albanese bezeichnete die Aktion als skandalös und schlug vor, die Influencerin solle es mit anderen Tieren versuchen. Tierschützer argumentieren, dass Jones keine rechtlichen Grundlagen hatte, um das Wombat-Junge aufzuheben, und warnen vor den Konsequenzen, die solche Handlungen für den Tierschutz haben können.
Im australischen Recht gelten Tiere nach aktuellen Bestimmungen nicht mehr als Dinge, sondern als „fühlende Wesen“, was den rechtlichen Rahmen für Tierschutzkräfte erheblich verschärft. Dies wurde kürzlich im Australian Capital Territory (ACT) verabschiedet und steht im Einklang mit der internationalen Bestrebung, den Schutz von Tieren zu verbessern. Die Strafen für Tierquälerei können bis zu 235.600 Dollar (ca. 137.000 Euro) betragen, mit möglichen Gefängnisstrafen von bis zu sieben Jahren, was das Ausmaß der rechtlichen Verantwortung, die Jones möglicherweise tragen könnte, verdeutlicht.
Gesellschaftliche Reaktionen und Tierschutzorganisationen
Die Reaktionen aus der Bevölkerung und von Tierschutzorganisationen sind überwältigend negativ. Organisationen wie World Animal Protection haben die Aktion scharf verurteilt. Die Tierärztin Tania Bishop von WIRES äußerte, dass das gefangene Jungtier etwa acht Monate alt und stark von seiner Mutter abhängig ist. Auch Di Evans von der RSPCA kritisiert die „eklatante Respektlosigkeit“ gegenüber der Tierwelt und betont den emotionalen Stress, der sowohl dem Jungtier als auch der Mutter zugefügt wurde. Die gesellschaftliche Empörung über Jones’ Handlungen reflektiert ein wachsendes Bewusstsein und eine Sensibilität für Tierschutzfragen, die in Australien und weltweit zunehmen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Handlungen von Sam Jones nicht nur rechtliche Konsequenzen haben könnten, sondern auch aktuelle gesellschaftliche Diskussionen über den Umgang mit Tieren in Australien und darüber hinaus anstoßen. Die Tat hat einen Prozess ausgelöst, der möglicherweise weitreichende Auswirkungen auf den Umgang mit Wildtieren und den Tierschutz im Allgemeinen haben könnte.