Die Stadt Münster wird im Mai 2026 zum Schauplatz der größten Museumskonferenz Deutschlands. Während der Jahrestagung des Deutschen Museumsbundes, die vom 10. bis 13. Mai stattfindet, werden über 900 Museumsfachleute aus dem In- und Ausland erwartet. Das zentrale Thema der Konferenz lautet „Museen in der pluralen Gesellschaft“. Es wird ein Raum für den Austausch geschaffen, um zu erörtern, wie Museen in einer vielfältigen Gesellschaft Brücken bauen und wertvolle Gespräche anstoßen können, so berichtet Antenne Münster.
Veranstaltet wird die Tagung im Messe und Congress Centrum Halle Münsterland. Neben Fachvorträgen und Diskussionsrunden stehen auch Exkursionen sowie Abendempfänge in den LWL-Museen für Kunst und Kultur sowie Naturkunde auf dem Programm. Darüber hinaus sind weitere Veranstaltungen im Rathaus, Stadtmuseum und in anderen Museen der Stadt geplant. Die Kulturdezernentin Barbara Rüschoff-Parzinger betont die Notwendigkeit, gesellschaftspolitische Themen und die Probleme von Randgruppen aktiv anzusprechen, insbesondere im Hinblick auf den politischen Druck, der auf Museen von rechter Seite ausgeübt wird.
Fachliche Diskussionsschwerpunkte
Die Konferenz widmet sich einer Vielzahl von Diskussionsschwerpunkten, die darauf abzielen, einen gleichberechtigten Diskurs und Toleranz in Museen zu fördern. Dazu gehören die Repräsentation der pluralen Gesellschaft sowie mögliche Grenzen dieser Toleranz. Die Jahrestagung wird als Plattform dienen, um strategische Impulse und praktische Werkzeuge für die Museumsarbeit zu liefern. Ziel ist es, Museen als aktive Akteure des gesellschaftlichen Wandels zu erkennen und zu stärken, berichtet Deutscher Museumsbund.
Im Jahr 2025 wird die Jahrestagung zunächst in Chemnitz stattfinden, wo das Thema „Museen stärken Demokratie“ behandelt wird. Hierbei soll die Rolle der Museen als demokratische Akteure und ihre Maßnahmen gegen Demokratiefeindlichkeit im Fokus stehen. Die jährliche Abhaltung an wechselnden Orten soll Impulse für verschiedene Städte und Regionen setzen, um die Relevanz von Museen in der pluralen Gesellschaft zu unterstreichen.
Neue Leitfäden zu Diversität und Migration
In diesem Kontext hat der Deutsche Museumsbund e.V. die Arbeit an einem neuen Leitfaden mit dem Titel „Museen, Migration und kulturelle Vielfalt“ initiiert. Dieser Leitfaden wird gezielt darauf ausgelegt, auf die Herausforderungen zu reagieren, die mit Diversität, Migration sowie dem Umgang mit Rassismus in Museen verbunden sind. Mit dem Fokus auf die Erfahrungen von Stadt- und Regionalmuseen in der Arbeit mit geflüchteten und migrierten Menschen soll der Leitfaden neue Perspektiven und Strategien entwickeln, umstrukturellen Rassismus abzubauen und diverse Stimmen in Ausstellungen sowie Bildungsangeboten zu integrieren, wie Museumsbund berichtet.
Die erste Version des Leitfadens erschien bereits 2015 und fokussierte sich auf interkulturelle Öffnung sowie die kulturelle Teilhabe im Museum. Die ankommende Revision zielt darauf ab, neue Fragen und Herausforderungen zu adressieren und das Bewusstsein für die Wichtigkeit von Diversität in der Museumsarbeit weiter zu schärfen. Mit diesen Maßnahmen wird deutlich, dass Museen ein bedeutendes Potenzial besitzen, um gesellschaftliche Themen aufzugreifen und aktiv an deren Lösung mitzuwirken.