Am Samstagabend, dem 15. März 2025, fand ein spannendes Top-Spiel in der 2. Bundesliga statt. Der 1. FC Köln empfing Darmstadt 98 im RheinEnergieStadion. Das Spiel begann um 20.30 Uhr und wurde sowohl im Bezahlsender Sky als auch im Free-TV auf Sport 1 übertragen.
Bereits nach 47 Sekunden brachte Jan Thielmann die Kölner mit 1:0 in Führung, nachdem Darmstadts Sergio Lopez einen Fehlpass spielte. Doch die Partie sollte eine Wendung nehmen, die im Laufe des Spiels viel Diskussion auslösen würde.
Kritik am VAR und Elfmeterentscheidung
Nach etwa zwei Minuten intervenierte Video-Assistent Pascal Müller und forderte Schiedsrichter Florian Heft auf, eine entscheidende Szene im Strafraum des FC Köln zu überprüfen. In einem Kopfballduell hob Dominique Heintz seine Hand, als der Ball von Darmstadts Fraser Hornby gegen diese prallte. Schiedsrichter Heft entschied auf Elfmeter, den Hornby in der 25. Minute zum 1:1 verwandelte. Diese Entscheidung sorgte im Stadion für Fassungslosigkeit.
Stadionsprecher Michael Trippel äußerte sein Unverständnis über die Regel und die Fans sangen: „Ihr macht unseren Sport kaputt.“ Laut der aktuellen Auslegung der Regeln war die Entscheidung für den Elfmeter jedoch korrekt. Heintz zeigte sich überrascht, da der Ball aus kurzer Entfernung gegen seine Hand kam. Solche Handspiel-Entscheidungen sind im Fußball oft umstritten und hängen stark von den neuesten Regeländerungen ab.
Die Regelung zum Handspiel
Handspiel gehört zu den häufigsten Regelverstößen im Fußball. Laut den aktuellen Regelungen liegt ein Handspiel vor, wenn ein Spieler den Ball absichtlich mit der Hand oder dem Arm berührt oder dadurch den Körper unnatürlich vergrößert. Seit der Saison 2021/2022 ist unabsichtliches Handspiel während einer Torvorlage nicht mehr strafbar. In den letzten Jahren hat die Zahl der Handelfmeter in der Bundesliga einen Anstieg von 14 % in der Saison 2015/2016 auf 23 % in der Saison 2020/2021 gezeigt. Diese Entwicklung ist teilweise den technischen Fortschritten sowie dem Einsatz des VAR zuzuschreiben.
Die Begrifflichkeiten rund um Handspiel und die dazugehörigen Regeln wurden in der Vergangenheit häufig geändert, was zu Verwirrung führte. Ein Beispiel ist der Vorfall mit Joel Schmied, der am 23. Februar gegen Düsseldorf ein ähnliches Handspiel hatte. Schmied äußerte, es sei ein Reflex gewesen, weshalb er sich nicht erklären könne, warum er die Hände hochgenommen habe.
Die Rolle des VAR
Der Video Assistant Referee, kurz VAR, ist eine moderne technische Unterstützung für Schiedsrichter. Ziel ist es, die Entscheidungsgenauigkeit zu verbessern. Der VAR kann aus mehreren Kameraperspektiven eingreifen, wenn bestimmte Situationen im Spiel nach Überprüfung erforderlich sind. Dazu zählen Torüberprüfungen, Elfmeterentscheidungen, direkte rote Karten und Spielerverwechslungen. Der VAR wurde erstmals 2017 in der Bundesliga eingesetzt und soll in vielen Spielsituationen für mehr Gerechtigkeit sorgen.
Die Technik hinter dem VAR hat die Sichtbarkeit von Handspielvorfällen erhöht. Kritiker verweisen jedoch darauf, dass einige Entscheidungen immer noch deutlich umstritten sind und die Regelauslegung in der Hitze des Gefechts eine große Herausforderung bleibt. Die aktuelle Entwicklung im Fußball zeigt, wie sehr sich die Thematik Handspiel und der Einsatz von Videotechnik gegenseitig beeinflussen.