Im Landkreis Mainz-Bingen ist ein tragischer Vorfall geschehen, bei dem ein 14-jähriger Junge sein Leben verloren hat. Der Vorfall ereignete sich am Abend in der Gemeinde Guntersblum, als der Jugendliche auf einen abgestellten Güterzug kletterte. Dabei erlitt er einen tödlichen Stromschlag, nachdem er vermutlich versehentlich die Oberleitung berührt hatte. Die Polizei sowie die Deutsche Bahn haben daraufhin eindringlich vor den Gefahren durch Oberleitungen gewarnt, die in diesem Bereich eine Hochspannung von 15.000 Volt führen. Ein Sicherheitsabstand von mindestens 1,50 Metern zu diesen Stromleitungen wird dringend empfohlen, da bereits eine Annäherung in dieser Distanz lebensbedrohlich sein kann, wie auch sicher-im-zug.de zu berichten weiß.
Das Bahnstromnetz in Deutschland erstreckt sich über mehrere Tausend Kilometer und versorgt täglich mehr als 20.000 Züge mit Energie. Die Oberleitungen sind eine essenzielle Komponente dieses Systems und transportieren Hochspannung für den Betrieb der Züge. Um einen Eindruck von der Gefahr zu bekommen: Berührungen mit den Oberleitungen oder Annäherungen innerhalb der kritischen Distanz können denn auch zu gefährlichen Verletzungen oder gar zum Tod führen. Dies ist besonders alarmierend, da Strom weder gesehen noch gehört oder gerochen werden kann, und die Spannung der Oberleitungen eine 68-mal höhere Stromstärke besitzt als der übliche Hausstrom.
Ein häufiges Problem
Die Gefahren, die von Oberleitungen ausgehen, sind nicht neu. Immer wieder kommt es zu Unfällen, insbesondere wenn Kinder und Jugendliche auf Bahnanlagen spielen oder auf Züge klettern. Ein aktueller Vorfall in Schwerte verdeutlicht das Risiko: Eine 13-Jährige wurde schwer verletzt, als sie auf einen stehenden Zug kletterte. Im Vorjahr starb ein 13-Jähriger nach einem ähnlichen Unfall im Güterbahnhof Schwerte. Diese Vorfälle zeigen, dass die Sensibilisierung für die Gefahren von Oberleitungen dringend erforderlich ist, insbesondere unter jungen Menschen, die sich der Risiken oft nicht bewusst sind.
Die Bundespolizei sowie andere Sicherheitsbehörden raten zu striktem Abstand zu den Oberleitungen und warnen vor den Gefahren des Starkstroms. Diese Leitungen führen nicht nur eine Spannung von 15.000 Volt, sondern können auch Lichtbögen erzeugen, die unsichtbar sind und aus der Luft springen können. Unter bestimmten Umständen, wie etwa bei hoher Luftfeuchtigkeit, kann die Gefahr sogar noch steigen, selbst wenn man sich weiter entfernt glaubt.
Wichtige Verhaltensregeln
Um die Gefahren durch Oberleitungen zu minimieren, sind bestimmte Verhaltensregeln sinnvoll und sollten beachtet werden:
- Zutritt zum Gleisbereich nur auf zugelassenen Wegen.
- Gleise nicht an ungesicherten Stellen überqueren.
- Bei feuchtem Wetter Abstand zu Oberleitungen halten.
Im Falle eines Notfalls dürfen Personen nicht direkt zum Unfallopfer gehen, solange Strom fließt. Stattdessen sollte die Oberleitung abgeschaltet und die Unfallstelle geerdet werden. Die Notrufnummer 112 ist in solchen Fällen umgehend zu wählen.
Die tragischen Ereignisse unterstreichen die Notwendigkeit, das Bewusstsein für die Gefahren am Gleis deutlich zu schärfen, nicht nur für potenzielle Opfer, sondern auch für deren Familien und die gesamte Gesellschaft.