In Niedersachsen, genauer gesagt in Isenbüttel im Landkreis Gifhorn, ist ein Ausbruch der Hasenpest, auch bekannt als Tularämie, festgestellt worden. Diese hochinfektiöse Zoonose wird durch das Bakterium Francisella tularensis verursacht und betrifft in erster Linie Feldhasen, kann jedoch auch andere Tiere sowie den Menschen infizieren. Die Erkrankung ist potenziell lebensbedrohlich und bringt verschiedene gesundheitsgefährdende Symptome mit sich.
Laut den aktuellen Berichten von fr.de wurden in Niedersachsen bereits betroffene Tiere registriert. Zu den Tieren, die sich mit dem Bakterium infizieren können, zählen neben Feldhasen auch Nagetiere, Rehe, Igel, Füchse, Vögel sowie Haustiere wie Hunde und Katzen. Aufmerksame Raubvögel und Möwen tragen zur geographischen Verbreitung des Erregers bei, besonders in lichtdurchfluteten Regionen mit wenig Wald.
Symptome und Übertragung
Die Symptome bei den Hasen äußern sich in einem struppigen Fell, unsicherem Gang, Apathie und Verlust der Scheu, was in schweren Fällen zu Blutvergiftung und somit zum Tod führen kann. Die akute Erkrankung kann in nur 2 bis 13 Tagen nach der Infektion verlaufen. Auch beim Menschen treten 2 bis 14 Tage nach Kontakt mit infizierten Tieren Symptome auf, darunter Fieber, Lymphknotenschwellungen, schlecht heilende Wunden und Atemprobleme. Die Übertragung erfolgt durch Haut- und Schleimhautkontakt, Verzehr von nicht ausreichend durchgekochtem Fleisch oder kontaminiertem Wasser sowie durch Insektenstiche.
Das hessische Landeslabor gab bekannt, dass in Hessen im Jahr 2025 bereits zwei Fälle der Hasenpest registriert wurden, jedoch ist die Situation durch die niedrigen Fallzahlen momentan schwer einzuschätzen. In den vergangenen 13 Jahren wurden insgesamt 79 Tierkörper mit dem Tularämie-Erreger nachgewiesen, wobei 95% dieser Fälle Feldhasen waren. Die Krankheit ist meldepflichtig, ebenso wie die Erkrankung bei Hasen und Kaninchen, wie die fli.de berichtet.
Präventionsmaßnahmen und Empfehlungen
Experten empfehlen verschiedene Schutzmaßnahmen, um eine Ansteckung zu vermeiden. Dazu gehört neben dem Abstand zu auffälligen Wildtieren und Kadavern das Tragen von FFP2-Masken und Einweghandschuhen. Zudem sollte Fleisch stets gut durchgebraten werden, und Hunde sollten an der Leine geführt werden. Die anfänglichen Symptome der Tularämie können auch bei Menschen zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen.
In Deutschland treten jährlich etwa 20 bis 30 Fälle auf, wobei in Europa insgesamt 500 bis 1.000 Fälle verzeichnet werden. Das Robert Koch-Institut (RKI) сообщает, dass die Übertragung auf den Menschen über die genannten – hauptsächlich zoonotischen – Wege erfolgt, eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung jedoch nicht nachgewiesen ist, aber als möglich betrachtet wird.
Die Krankheit bleibt bei einer unbehandelten Infektion hochgefährlich, mit einer letalen Wahrscheinlichkeit von bis zu 60% bei bestimmten Unterarten des Erregers. Umso wichtiger ist eine frühzeitige medizinische Intervention, da die Behandlung mit Antibiotika wie Aminoglycosiden und Fluorchinolonen sehr effektiv sein kann.