Die Notwendigkeit eines neuen Feuerwehrhauses in der Gemeinde Riedstadt wird immer drängender. Heute, am 16.03.2025, fand eine Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Bau, Verkehr und Digitales (UBV) statt, bei der Ausschussvorsitzender Gaston Wolfsturm die anwesenden Mitglieder vor dem Feuerwehrhaus Erfelden begrüßte. Besonders hervorgehoben wurden die unzureichenden Platzverhältnisse in der Fahrzeughalle, die den aktuellen Anforderungen nicht gerecht werden können. Die Freiwilligen Feuerwehren von Goddelau und Erfelden beschlossen bereits im Juni 2022, einen gemeinsamen Stützpunkt zu errichten.
Geplant ist der neue Stützpunkt auf einem Gelände gegenüber dem ehemaligen McDonald’s, direkt an der B44 und K156. Ziel ist es, die Wehren zukunftsfähig zu machen und die anderen drei Stadtteilfeuerwehren durch ein Zentrallager zu entlasten. Angesichts der hohen Kosten hat die Stadtverordnetenversammlung Investitionen in das Projekt „Feuerwehr Riedstadt Mitte“ jedoch mit einem Sperrvermerk versehen. Die BfR beantragte eine Kostenermittlung für die Sanierung der bestehenden Feuerwehrhäuser, was den Druck auf die Verantwortlichen erhöht.
Unzureichende Ausstattung und Sicherheitsrisiken
Die Besichtigung beider Feuerwehrstandorte am 10. März durch die UBV-Mitglieder offenbarte eine Vielzahl an Mängeln. Im Feuerwehrhaus in Erfelden ist beispielsweise die Fahrzeughalle geprägt von halb öffnenden Toren und zu wenigen Stellplätzen. Auch die Lagermöglichkeiten sind unzureichend, was sich negativ auf die Einsatzbereitschaft auswirkt. Zudem gibt es keine klare Trennung zwischen schmutziger und sauberer Wäsche, und der Wasserschaden in der Werkstatt, im Jugendraum sowie im Keller ist nicht zu übersehen.
Die Mängelliste für das Feuerwehrhaus Goddelau ist ebenfalls alarmierend. Die Ein- und Ausfahrt ist nicht mehr zulässig, und die gemeinsame Umkleide für Männer und Frauen hat nur einen Eingang. Nur eine Dusche von mehreren ist funktionsfähig, während das marode Dach und unzureichende Stellplätze die Nutzung stark einschränken. Der Technische Prüfdienst Hessen hat in seiner Begutachtung die Mängel nur in Hinblick auf einen Neubau akzeptiert, was die Dringlichkeit des Vorhabens unterstreicht.
Finanzielle Herausforderungen und Planungsnotwendigkeiten
Bürgermeister Marcus Kretschmann wies auf die Dringlichkeit der Planung für den neuen Standort hin. Sowohl die UBV als auch der Hauptausschuss haben einstimmig den Sperrvermerk aufgehoben. In einer Kehrtwende zog die BfR ihren Antrag zur Kostenermittlung für die Sanierung zurück und beantragte stattdessen die Finanzierung der Investitionskosten durch den Neubau.
Die Zustimmung zu diesem geänderten Antrag fand sowohl im Ausschuss als auch in der Stadtverordnetenversammlung am 13. März statt. Der Beschluss sieht vor, dass bis Ende 2025 alle Voruntersuchungen, Gutachten und Planungen für den Neubau des Feuerwehrhauses Riedstadt Mitte eingeleitet werden sollen. Die Herausforderungen des Neubaus müssen jedoch sorgfältig betrachtet werden. Hohe Baukosten, auch aufgrund steigender Materialpreise, sowie die strengen Sparzwänge der Gemeinden tragen zur Komplexität des Projekts bei.
Der Bau neuer Feuerwehrhäuser ist nicht nur aufgrund hoher Kosten eine Herausforderung. Die Anforderungen an die Gebäude sind seit Jahren gestiegen. Ein modernes Feuerwehrhaus muss Platz für größere Fahrzeuge bieten und heutigen Sicherheits- sowie Umweltstandards gerecht werden. Soziale Bedingungen müssen ebenfalls berücksichtigt werden, um die Freiwilligen für die Feuerwehr zu gewinnen und langfristig zu halten.
Ohne eine vorausschauende Planung und alternative Finanzierungswege wird es für die Gemeinde schwer, den Neubau zu realisieren, um die Einsatzbereitschaft und Sicherheit der Feuerwehrkräfte langfristig zu gewährleisten.