In einem schockierenden Vorfall in einer Pirmasenser Autowerkstatt hat ein 23-jähriger Auszubildender schwerwiegende Körperverletzung begangen. Laut Rheinpfalz kam es bereits im Jahr 2022 zu der grausamen Tat, während die Azubis untereinander „Spielchen“ veranstalteten, als der Chef abwesend war. Die Vorfälle wurden am 23. Dezember 2022 während einer routinemäßigen Reinigungsaktion im Werkstattbereich gemeldet.
Der Angeklagte, der sich vor dem Pirmasenser Schöffengericht verantworten musste, sprühte Bremsenreiniger auf seinen 20-jährigen Kollegen und zündete diesen an. Die Tat wurde durch einen weiteren 21-jährigen Azubi angestiftet, der den Angeklagten zu dieser gefährlichen Aktion aufforderte. Der Angeklagte verteidigte sich mit dem Argument, dass es als eine Art Scherz gedacht war, obwohl dies in der Folge verheerende Konsequenzen hatte. Tatsächlich standen die Kleidungsstücke des Opfers in Flammen, was zu schweren Verbrennungen zweiten Grades an Gesäß, Oberschenkeln und Rücken führte.
Folgen der Tat
Das Opfer musste für acht Tage in einer Spezialklinik behandelt werden. Er trägt nun sichtbare Narben und leidet zusätzlich unter psychischen Belastungen. Der Angeklagte selbst erlitt bei der Tat Verbrennungen an den Händen. Vor Gericht wurden zwei weitere Azubis, die den Vorfall beobachteten, als nicht beteiligt bezeichnet, was jedoch die Schwere des Vergehens nicht mindert.
Das Gericht verurteilte den Angeklagten wegen schwerer Körperverletzung zu einer einjährigen Bewährungsstrafe und einer Wiedergutmachung von 3.000 Euro an das Opfer. Interessanterweise stellte das Gericht fest, dass die Menge des eingesetzten Bremsenreinigers in diesem Fall höher war als bei den vorherigen Versuchen, die als unbedenklich erachtet wurden. Der Verteidiger des Angeklagten sandte das Argument ins Feld, dass sein Mandant als „Gehilfe“ betrachtet werden sollte und plädierte auf eine Geldstrafe wegen fahrlässiger Körperverletzung.
In einem weiteren Vorfall, der am 15. Februar 2025 stattfand, wurde ein 17-jähriger Junge in Pirmasens angegriffen. Laut Presseportal wurde er unvermittelt von einem 23-jährigen Mann ins Gesicht geschlagen, nachdem dieser in entgegengesetzter Richtung mit seinem Auto gefahren war. Die Gründe für diesen Übergriff sind derzeit unbekannt, und der Geschädigte erlitt lediglich leichte Verletzungen.
Hintergrund zu Jugenddelinquenz
Diese Vorfälle machen deutlich, dass Gewalt unter Jugendlichen ein zunehmendes Problem darstellt. Laut einer veröffentlichten Studie des Deutschen Jugendinstituts dji.de zeigt die Polizeiliche Kriminalstatistik von 2023, dass 717.365 junge Menschen verdächtigt wurden, eine Straftat begangen zu haben, und ein Anstieg der Gewaltkriminalität ist festzustellen. Diese Zahlen verdeutlichen die Notwendigkeit verstärkter Präventionsstrategien in Schulen und der Jugendhilfe.
Experten warnen und fordern einen Ausbau der Präventionsstrategien, um die Jugend resozialisierend zu unterstützen und weitere Taten wie die in Pirmasens zu verhindern. Die psychischen Belastungen, die durch die Corona-Pandemie verursacht wurden, könnten dabei eine Rolle spielen und sind ein weiterer Punkt, der in der Diskussion um Jugendgewalt beachtet werden muss.