Die Einwanderung qualifizierter Fachkräfte nach Deutschland bleibt eine Herausforderung, trotz des bestehenden Fachkräfteeinwanderungsgesetzes. Das Amt für Integration des Kreises Minden-Lübbecke und die MOZAIK gGmbH engagieren sich aktiv für eine Erleichterung der Integration ausländischer Fachkräfte in den deutschen Arbeitsmarkt. Besonders hervorzuheben ist die Auftaktveranstaltung des Teilvorhabens IQ NRW-Ost, die am 24. Februar 2025 in Minden-Lübbecke stattfand, um die zuständige Community zu mobilisieren und für das Thema zu sensibilisieren. Bei dieser Veranstaltung waren 14 Teilnehmende aus verschiedenen Migrantenorganisationen und Migrantencommunitys anwesend, darunter der Verein zur Förderung der Integration und Toleranz, Global Bildung Afrika, Perlen für Afghanistan und das Ezidische Forum.
Cemalettin Özer stellte während der Veranstaltung die Grundlagen des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes sowie die Änderungen, die zwischen 2023 und 2024 vorgenommen wurden, vor. Ein zentrales Ziel dieses Projekts besteht darin, neue Fachkräftesicherungsbegleitende (FSB) aus den verschiedenen Migrantenorganisationen zu gewinnen, die eine wichtige Rolle bei der Begleitung von ausländischen Fachkräften auf ihrem Integrationsweg in den Arbeitsmarkt spielen sollen. Die nächste Phase des Teilvorhabens wird sich fokussiert auf die Qualifizierung und den Austausch dieser FSB bis Ende des Jahres konzentrieren.
Die Bedeutung der Anerkennung von Berufsqualifikationen
Ein zentrales Element für die erfolgreiche Integration internationaler Fachkräfte in Deutschland ist die Anerkennung der Berufsqualifikation. Diese Anerkennung bedeutet, dass eine ausländische Berufsqualifikation in Deutschland rechtlich gleichwertig ist. Es gibt drei Arten der Anerkennung: volle Anerkennung, teilweise Anerkennung und keine Anerkennung. Um die Gleichwertigkeit zu gewährleisten, muss ein Anerkennungsantrag gestellt werden. Erst nach der Antragstellung beginnt das Anerkennungsverfahren. Die rechtlichen Rahmenbedingungen sind entscheidend für den Zugang ausländischer Fachkräfte zum deutschen Arbeitsmarkt.
In Anbetracht der demografischen Entwicklungen sieht sich der deutsche Arbeitsmarkt einem wachsenden Fachkräfteengpass gegenüber, insbesondere in Handwerks- und Bauberufen sowie in den Bereichen Gesundheits- und Altenpflege. Diese Engpässe sind häufig das Resultat eines zu geringen Angebots an qualifizierten Fachkräften mit relevanter Ausbildung und weiteren strukturellen Problemen, die sich durch regionale „Mismatches“ auszeichnen. Langfristige Veränderungen, hervorgerufen durch den demografischen Wandel und technologische Fortschritte, verschärfen die Situation zusätzlich.
Strategien zur Fachkräftesicherung
Die Bundesregierung hat bereits Maßnahmen ergriffen, um die Situation zu verbessern. Im Jahr 2019 sind über 39.400 qualifizierte Personen aus Drittstaaten nach Deutschland zugewandert, wobei die meisten von ihnen aus Indien, den USA und der Türkei kamen. Die Zuwanderung aus EU-Staaten ist seit 2005 durch das Prinzip der Arbeitnehmerfreizügigkeit einfach möglich. Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz von 2020 hat den Zugang für Fachkräfte aus Drittstaaten weiter erleichtert. Ein Arbeitsvertrag muss jedoch ebenso vorliegen wie eine anerkannte Berufsqualifikation, die den deutschen Standards gleichwertig ist.
Trotz dieser Fortschritte bestehen weiterhin Herausforderungen bei der Integration. Oft haben zugewanderte Fachkräfte mit sprachlichen Schwierigkeiten und einer mangelnden Vertrautheit mit der deutschen Arbeitskultur zu kämpfen. Zudem zeigen viele Betriebe eine Präferenz für inländische Fachkräfte, was die Einarbeitung bezüglich Zeit und Ressourcen betrifft. Diese Faktoren tragen dazu bei, dass zugewanderte Fachkräfte häufig in prekären Arbeitsverhältnissen wiederzufinden sind.
Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass Deutschland nicht nur die rechtlichen Rahmenbedingungen verbessert, sondern auch eine Willkommenskultur schafft, insbesondere in Schlüsselbereichen wie dem Gesundheits- und Pflegewesen, um attraktiv für Fachkräfte zu bleiben und zukünftigen Herausforderungen gewachsen zu sein. hallo-minden.de berichtet, dass durch die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Organisationen die Integration gefördert werden soll, um die Vielfalt im Arbeitsmarkt zu stärken.
Zusammenfassend ist der Weg zur Integration ausländischer Fachkräfte ein vielschichtiger Prozess, der sowohl rechtliche als auch soziale Aspekte berücksichtigt. Der gesamte Bereich der Fachkräftesicherung befindet sich in einem dynamischen Wandel, der sowohl Chancen als auch Herausforderungen für die Teilnehmenden und die Gesellschaft als Ganzes mit sich bringt.