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Montag, 17. März 2025

Vermisste 14-Jährige: Anzhela Stratulat ist wohlbehalten zurück!

Im Lahn-Dill-Kreis wurden zwei vermisste Personen gefunden: Eine 14-Jährige kehrte wohlbehalten zurück, ein 80-Jähriger wurde angetroffen.

Niklas Wagner übernimmt die B-Jugend: Neue Hoffnung für Vulkaneifel!

Niklas Wagner kehrt als Trainer zur B-Jugend des JFV Vulkaneifel zurück und kämpft um den Verbleib in der Rheinlandliga.

Neue Hoffnung für Obdachlose: Krefelder Projekt Endlich ein Zuhause gestartet!

Krefeld fördert mit dem Projekt „Endlich ein Zuhause“ wohnungslose Menschen und bekämpft aktiv Obdachlosigkeit.

Vera Brandes: Wie ein 18-jähriges Mädchen die Jazzwelt eroberte!

Am 18. März 2025 wird der Film „Köln 75“, der die inspirierende wahre Geschichte der 18-jährigen Vera Brandes erzählt, im Kölner Opernhaus Premier feiern. Die Geschichte spielt in den turbulenten 1970er Jahren und fokussiert sich auf die zielstrebige Vera, die trotz des Widerstands ihrer konservativen Eltern alles daran setzt, ihren Traum zu verwirklichen: das legendäre Konzert von Keith Jarrett zu organisieren. Brandes ist zu diesem Zeitpunkt die jüngste Konzertveranstalterin Deutschlands und hat sich das Kölner Opernhaus als Veranstaltungsort ausgesucht, um Jarrett im Januar 1975 nach Köln zu holen. Dieses Konzert wird später als „The Köln Concert“ bekannt werden.

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Die Herausforderung, die Vera zu meistern hatte, war enorm. Ungeachtet der Widrigkeiten gelang es ihr, das Konzert auszuverkaufen, wobei über 1.400 Zuschauer für den Preis von 4 DM tickets erwarben. Jarretts Auftritt entwickelte sich zu einer der bemerkenswertesten Darbietungen in der Geschichte des Jazz. Das Konzert, aufgenommen an einem Freitagabend, 24. Januar 1975, im Opernhaus in Köln, wurde auf ECM Records veröffentlicht und gilt heute als das bestverkaufte Soloalbum in der Jazzgeschichte mit über 4 Millionen verkauften Exemplaren.

Unvorhersehbare Herausforderungen am Konzertabend

Trotz des großen Interesses war der Weg zu einem erfolgreichen Konzert nicht frei von Schwierigkeiten. Keith Jarrett hatte im Vorfeld um ein Bösendorfer 290 Imperial Konzertflügel gebeten, doch bei seiner Ankunft stellte sich heraus, dass ihm ein kleineres, in einem schlechten Zustand befindliches Babygrand-Piano zur Verfügung gestellt wurde. Mit nur wenig Zeit zur Verfügung begann ein Wettlauf gegen die Uhr, um das Piano zu stimmen und zumindest ansatzweise spielbar zu machen. Jarrett, geschwächt durch Rückenschmerzen und einen langen Anreiseweg aus Zürich, zögerte, ob er überhaupt auftreten sollte. Dennoch entschied er sich letztendlich zur Darbietung und kreierte mit seiner Performance ein Meisterwerk voller improvisierter Klänge und ostinater rhythmischer Figuren.

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Die Aufnahme des Konzerts, vorgenommen von Tontechniker Martin Wieland, besteht aus drei Teilen, mit einer Gesamtlänge von 1:06:07. Jarretts musikalischer Ausdruck reichte von sanften Melodien bis hin zu aufregenden Dynamiken, die das Publikum fesselten und zum Teil ausgelassene Reaktionen hervorriefen, wie etwa Lachen zu Beginn des ersten Teils, als er eine Melodie zitierte, die an eine Opernglocke erinnerte. Die Darbietung wurde Jahrzehnte später als ein zentraler Bestandteil der Jazzmusik gefeiert und in mehrere kanonische Musiksammlungen aufgenommen.

Der bleibende Einfluss von Vera Brandes

Vera Brandes wird im Film von Mala Emde dargestellt und bildet das Herzstück der Geschichte, die nicht nur ihre Entschlossenheit zeigt, sondern auch die Herausforderungen, denen Frauen in der Jazzszene der 1970er Jahre gegenüberstanden. In einer Zeit, in der Frauen oft unterschätzt wurden, bewies Brandes, dass es möglich ist, sich in einer männerdominierten Gesellschaft durchzusetzen und einen bedeutenden Einfluss zu haben. Ihr Engagement erstreckte sich über die Organisation des Konzertabends hinaus, denn sie gründete später auch ihr eigenes Label und hatte ein Standbein in New York.

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Das anstehende 50-jährige Jubiläum von „The Köln Concert“ wirft ein neues Licht auf die Bedeutung dieser historischen Performance und wird künftig durch den Film „Köln 75“ sowie die Dokumentation „Köln Tracks“, beide geplant für das Jahr 2025, gewürdigt. Diese Projekte stützen sich nicht nur auf die musikalische Errungenschaft, sondern auch auf die bemerkenswerte Geschichte von Frauen wie Vera Brandes, die in der Jazzszene, abseits der gängigen Erzählungen, einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben.

Weitere Informationen, Referenzen & Quellen:

https://www1.muelheim-ruhr.de/veranstaltungen/koeln_75_am_18.03.2025/362689
https://en.wikipedia.org/wiki/The_K%C3%B6ln_Concert

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