Am 6. März 2025 erhielt die Universitätsstadt Marburg die Auszeichnung als „Filmfriendly Location“, verliehen von der Förderinstitution Hessen Film & Medien. Diese Ehrung würdigt Städte, die sich durch aktive Unterstützung für Filmproduktionen hervorgetan haben. op-online.de berichtet, dass Marburg für seinen außergewöhnlichen Einsatz und seine Vorreiterrolle in Hessen ausgezeichnet wurde.
Die Auszeichnung wurde im Marburger Cineplex überreicht, wobei Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies die kulturelle Vielfalt und wirtschaftliche Stärke der Region hervorhob. Marburg ist bekannt für seine Fachwerk-Romantik und die besondere Lage, die den Stadtkern zu einem attraktiven Drehort macht. Produktionen wie die Amazon-Serie „Perfekt Verpasst“ und der Film „Silent Friend“, unter Regie von Ildikó Enyedi, wurden bereits dort realisiert, wobei die Stadt eine zentrale Rolle in diesen Werken spielt.
Ein wichtiger Standort für Filmproduktionen
Die Auszeichnung als „Filmfriendly Location“ bietet nicht nur Sichtbarkeit für engagierte Drehorte, sondern hilft Filmproduktionen auch bei der Standortwahl. Dabei profitieren lokale Hotels, Gastronomie und Handel erheblich von den Dreharbeiten. Marburg hat sich in den vergangenen Jahren zu einem gefragten Drehort für regionale, nationale und internationale Filme entwickelt.
Marburg diente zuletzt als Kulisse für die Prime-Video-Serie „Perfekt verpasst“, die mit bekannten Schauspielern wie Anke Engelke und Bastian Pastewka besetzt ist. Dies unterstreicht die kontinuierliche Bedeutung der Stadt im deutschen Filmgeschehen und ihr Potenzial, noch weitere Produktionen anzuziehen, was sie zu einem Hotspot für Filmemacher macht, wie auch The Spot Media Film feststellt.
Die Herausforderungen der deutschen Filmbranche
Die Auszeichnung fällt in eine Zeit, in der die deutsche Filmbranche mit diversen Herausforderungen konfrontiert ist. Der Bundestag hat kürzlich über ein neues Filmförderungsgesetz debattiert, das die Situation verbessern soll. Prominente Regisseure wie Volker Schlöndorff und Detlev Buck äußerten sich besorgt über den Rückgang der Marktanteile deutscher Filme. Deutschlandfunk Kultur berichtet, dass 70% der befragten Filmproduzenten angaben, ihre Produktionen ins Ausland zu verlagern, falls keine Reform umgesetzt wird.
Die neue Gesetzgebung zielt darauf ab, die Filmförderung in Deutschland zu erleichtern und öffentlich geförderte deutsche Filme konkurrenzfähig zu machen. Ab Februar 2025 sollen die Zuschüsse für Filmproduktionen erhöht werden, mit dem Ziel, ein international wettbewerbsfähiges Niveau zu erreichen. Trotz dieser positiven Schritte zeigen sich in der Branche auch Sorgen über die zukünftige Förderung von Arthouse-Filmen und die allgemeine Unterstützung für Filmverleiher.