AggerEnergie und RheinEnergie arbeiten derzeit an der Planung einer Freiflächen-Photovoltaikanlage in Gummersbach-Lützinghausen. Die Anlage soll auf einem 22 Hektar großen Grundstück südlich der Ortschaft errichtet werden. Diese Fläche, die aktuell für die Grünlandwirtschaft genutzt wird, steht zur Pacht bereit, da der landwirtschaftliche Betreiber die Bewirtschaftung einstellen möchte. Die Einwilligung des Eigentümers existiert bereits, und die ersten Vorverträge sind in Vorbereitung.
Die Pläne für das Photovoltaikprojekt befinden sich noch in der Anfangsphase, und Details zur genauen Größe und Leistung der Anlage sind bislang unklar. Ausschussmitglied Jürgen Hefner, der im Stadtentwicklungsausschuss über das Vorhaben informierte, betonte jedoch, dass die Anlage den Vorgaben des Oberbergischen Kreises zur Entwicklung von Photovoltaikanlagen weitgehend entspricht. Eine Vorabprüfung durch die Biologische Station ergab zudem, dass das Areal kein Wasserschutzgebiet ist und keine weitergehenden Restriktionen bestehen.
Öffentliche Einbeziehung und politische Unterstützung
Um die Bürger während des Planungsprozesses einzubeziehen, sollen Informationsveranstaltungen von AggerEnergie und RheinEnergie angeboten werden. Die politische Unterstützung ist durchaus ausgeprägt: Fraktionen der CDU, SPD, FDP sowie der Grünen haben das Projekt begrüßt. Joachim Scholz von den Grünen bezeichnete die Anlage als potenzielles Musterprojekt. Es wird jedoch auch darauf hingewiesen, dass für eine erfolgreiche Realisierung der Anlage das entsprechende Planungsrecht geschaffen werden muss.
In der Diskussion um die erneuerbaren Energien werden parallel zu diesem Photovoltaikprojekt auch neue Windkraftanlagen im Oberbergischen und Gummersbach thematisiert. Diese sollen in der Nähe der geplanten PV-Anlage errichtet werden, wobei die Stadt Gummersbach nicht über die Genehmigung der Windkraftanlagen entscheidet. Jürgen Marquardt von der CDU fordert jedoch Transparenz in der Debatte um die möglichen Windräder in Strombach.
Aktueller Kontext zu erneuerbaren Energien
Im ersten Halbjahr 2024 stammten 61,5% des in Deutschland erzeugten Stroms aus erneuerbaren Energien, was einen Anstieg von über 9% im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Der Anteil der Solarenergie betrug 13,9%, und die Bundesregierung hat ehrgeizige Ziele gesetzt, um bis 2030 mindestens 80% des Bruttostromverbrauchs aus erneuerbaren Quellen zu decken. Diese Entwicklung unterstreicht die Relevanz der geplanten Fotovoltaikanlage in Gummersbach-Lützinghausen und die Dringlichkeit, die Genehmigungsverfahren zu beschleunigen, um der steigenden Nachfrage nach sauberer Energie gerecht zu werden.
Zusammenfassend plant die Stadt Gummersbach mit der Unterstützung aller politischen Fraktionen eine bedeutende Erweiterung der erneuerbaren Energiequellen durch eine neue Photovoltaikanlage. Wie sich die Projekte entwickeln werden und welche weiteren Schritte zur Realisierung nötig sind, bleibt abzuwarten. In jedem Fall zeigt das Vorhaben, dass Gummersbach und die Region Oberberg auf einer nachhaltigen Energiewende aufbauen.