Die Eurostar Group, Betreiber des gleichnamigen international Hochgeschwindigkeitszugdienstes, kündigt ambitionierte Pläne zur Erweiterung ihrer Verbindungen an. Den jüngsten Berichten von Welt zufolge hat Eurostar einen Rekord an Fahrgästen verzeichnet und plant, die Nachfrage durch neue Direktverbindungen zu bedienen, z.B. nach Deutschland und in die Schweiz. Aktuell müssen Reisende von Köln nach London umsteigen, wobei die Fahrzeit etwa fünf Stunden beträgt. Der neue Ansatz zielt darauf ab, diese Verbindung auf bis zu vier Stunden zu verkürzen.
Der Eurostar-Betrieb verfügt derzeit über 16 tägliche Fahrten von London nach Paris, 9 nach Brüssel und 3 nach Amsterdam. Zusätzlich werden im Winter weitere Verbindungen nach Bourg-Saint-Maurice in den französischen Alpen angeboten. Geplant sind auch neue Ziele in Deutschland und weiteren Städten Frankreichs, um die Attraktivität des Angebots zu erhöhen.
Expansion und Herausforderungen
Die Partnerschaft zwischen London St Pancras Highspeed und Getlink ist entscheidend für die angestrebte Expansion der internationalen Bahnverbindungen. Seit der Übernahme von Thalys im Jahr 2023 hat Eurostar die Möglichkeit, seine Reichweite erheblich zu erweitern. Trotzdem stellen Sicherheits- und Passkontrollen am Bahnhof St. Pancras eine Herausforderung dar, vor allem angesichts der begrenzten Kapazität von 1800 Passagieren pro Stunde.
Die Eurostar Group hat 2022 insgesamt 19,5 Millionen Passagiere befördert, was einen Anstieg von 5 % im Vergleich zum Vorjahr ausmacht. Für das Jahr 2023 wird ein Reingewinn von 122 Millionen Pfund bei einem Umsatz von 1,3 Milliarden Pfund erzielt. Diese finanziellen Erfolge motivieren das Unternehmen, in die Zukunft zu investieren, darunter in 50 neue Züge, um das geplante Wachstum voranzutreiben.
Technologische Entwicklungen
Die Züge von Eurostar sind als Hochgeschwindigkeitszüge klassifiziert, da sie auf eigens dafür ausgebauten Strecken Geschwindigkeiten von über 250 km/h erreichen können. Diese Züge nutzen moderne Antriebstechnologien, die hohe Geschwindigkeiten und einen effizienten Betrieb ermöglichen. Der Bau des Kanaltunnels, der 1993 abgeschlossen wurde, markierte einen bedeutenden Schritt in der europäischen Bahnvernetzung und ist ein wesentlicher Bestandteil der Eurostar-Dienste.
Das Unternehmen ist auch offen für Kooperationen mit weiteren Anbietern, wie der Virgin Group und Evolyn, um im Kanaltunnel neue Hochgeschwindigkeitsverbindungen zu etablieren. Diese Entwicklungen sind Teil eines größeren Trends, der den Eisenbahnverkehr in Europa revolutionieren könnte, während die Nachfrage nach schnellen und umweltfreundlichen Transportmittel steigt.
Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, möchte die Eurostar Group die Passagierzahlen bis 2030 verdoppeln. Die Herausforderungen, die durch den Zugang zur Gleisinfrastruktur und die Sicherheitsmaßnahmen entstehen, werden entscheidend für die Realisierung ihres Plans sein. Nutzer der Bahn können sich jedoch auf eine aufregende Zukunft freuen, die durch Innovationen und neue Verbindungen geprägt ist.