In Friedewald rückt der Baubeginn für ein neues Gesundheitszentrum näher. Der VR-Bankverein Bad Hersfeld-Rotenburg eG hat in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Friedewald und der BAG Meiß/Ferat wichtige Schritte unternommen, um die medizinische Versorgung in der Region zu verbessern. Die Mietverträge zwischen den Partnern sind unterzeichnet, und die Gemeinde stellt einen Mietzuschuss für ortsansässige Hausärzte zur Verfügung. Bürgermeister Julian Kempka betont in diesem Kontext die Verantwortung der Gemeinde für die ärztliche Versorgung ihrer Bürger.
Das Projekt hat eine lange Vorgeschichte. Es begannen bereits 2010 Überlegungen, ein Büro- und Dienstleistungsgebäude zu errichten, was schließlich scheiterte. Im Jahr 2017 wurden dann Überlegungen für einen Neubau auf einer Parkplatzfläche des DRK-Seniorenheims angestellt. Die Pläne wurden 2021 verschlankt, als das Gemeindeparlament den Neubau ohne Tagespflege genehmigte. Mit der gewonnenen Unterstützung des VR-Bankvereins im Jahr 2022 konnte das Projekt schließlich in die Tat umgesetzt werden.
Details zum Bauvorhaben
Das geplante Gesundheitszentrum wird an der Motzfelder Straße/Hauptstraße errichtet und umfasst mehrere Mieteinheiten sowie 19 Stellplätze. Ein barrierefreier Zugang wird durch einen Aufzug sichergestellt. Im Erdgeschoss wird die Hausarztpraxis von Hendrik Meiß und Filis Ferat untergebracht, die eine Fläche von etwa 225 m² einnimmt. Im ersten Obergeschoss wird der Pflegedienst „Pflegeblitz“ mit ca. 227 m² untergebracht. Zusätzlich bietet das zweite Obergeschoss rund 215 m² für weitere medizinische Berufe, die bei Bedarf teilbar sind.
Die voraussichtlichen Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf rund 3 Millionen Euro. Der Baubeginn ist für den Sommer 2025 geplant, und die Bauarbeiten sollen voraussichtlich 12 bis 15 Monate in Anspruch nehmen.
Perspektiven für die Gesundheitsversorgung
Die Schaffung eines Gesundheitszentrums ist in ländlichen Regionen wie Friedewald von großer Bedeutung. Die medizinische und pflegerische Versorgung gilt als wesentlicher Bestandteil der Daseinsvorsorge. Bei geringer Bevölkerungsdichte und einer begrenzten Anzahl an Gesundheitsversorgungseinrichtungen sind innovative Lösungsansätze erforderlich, um eine qualitativ hochwertige Versorgung sicherzustellen. In ländlichen Gebieten kommt es häufig zu langen Anfahrtswegen für Patienten. Die Bevölkerung erwartet jedoch grundlegende Gesundheitsdienstleistungen, unabhängig vom Wohnort.
Die aktuelle Situation verdeutlicht, dass ländliche Räume oft von einem Mangel an Fachärzten betroffen sind. Innovative Modelle, wie die Schaffung kooperierender Netzwerke zwischen Haus- und Fachärzten sowie Telemedizin, könnten helfen, die medizinische Versorgung zu verbessern. Projekte wie das Gesundheitszentrum in Friedewald sind ein Schritt in die richtige Richtung, um die Herausforderungen in der ländlichen Gesundheitsversorgung zu meistern.