In Wiesbaden zeigt die aktuelle Kriminalstatistik positive Entwicklungen, während einige problematische Trends bestehen bleiben. Laut der Berichterstattung von FAZ wird ein Rückgang der Jugendkriminalität erfasst, mit 503 Fällen weniger, was die Gesamtzahl auf 5.940 reduziert. Gleichzeitig gab es einen Anstieg bei der Gewalt gegen Einsatzkräfte. 576 Übergriffe wurden registriert, 564 davon auf Polizisten, was einen neuen Rekord darstellt.
Die Polizeivizepräsidentin Susanne Stewen präsentierte die aktuellen Zahlen im Rahmen einer Pressekonferenz. Es wurde auch erwähnt, dass die Waffenverbotszone in Teilen der Innenstadt einen positiven Einfluss auf die Sicherheitslage hat. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 41 Waffen sichergestellt, darunter 32 Messer. Die Kriminalität in der Innenstadt verzeichnete einen Anstieg von 231 Straftaten mit Waffeneinsatz – 18 Fälle mehr als im Vorjahr.
Entwicklung der allgemeinen Kriminalitätslage
Insgesamt wurden 53.491 Straftaten in Westhessen erfasst, was einen Anstieg von 288 im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Die Aufklärungsquote sank auf 55,4 Prozent, was auf statistische Nacherfassungen zurückgeführt wird. Wäre diese Korrektur nicht erfolgt, läge die Quote immer noch bei 59,4 Prozent. Die Kriminalitätsbelastung in Wiesbaden beträgt 7.216 Straftaten je 100.000 Einwohner, was unter dem Vorjahreswert von 7.275 liegt.
In Wiesbaden wurden rund 20.600 Straftaten registriert, was elf Fälle mehr als im Jahr 2023 darstellt. Bei den Fahrraddiebstählen gibt es eine besorgniserregende Entwicklung: Mit 625 Fällen wurden hier Höchststände erreicht. Die Polizei appelliert an die Radfahrer, ihre Fahrräder besser zu sichern. Die Schadenssumme durch Fahrraddiebstähle in Westhessen beläuft sich auf vier Millionen Euro.
Präventionsmaßnahmen und gesellschaftlicher Kontext
Die Initiative „Sicheres Wiesbaden“ hat mit zusätzlichen 11.200 Einsatzstunden zur stabilen Lage der Straßenkriminalität beigetragen. In der Innenstadt werden 70 Kameras zur Videoüberwachung eingesetzt, die präventiv wirken. Im Bereich der illegalen Autorennen wurden 17 Fälle registriert, was eine Rückläufigkeit im Vergleich zu 2023 (23 Fälle) darstellt, jedoch mehr als die fünf im Jahr 2022.
Das Bundesjugendministerium nimmt ebenfalls eine aktive Rolle im Bereich der Kriminalitäts- und Gewaltprävention ein. Es regt Fachdiskussionen an und setzt Schwerpunkte zur Vermeidung von Kinder- und Jugendkriminalität. Rund 5-10 Prozent der tatverdächtigen Jugendlichen begehen wiederholt Straftaten und sind häufig von komplexen sozialen Problemen betroffen, wie soziale Benachteiligung, Gewalterfahrungen und Schulprobleme. Die Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Kinder- und Jugendhilfe, Schule, Polizei und Justiz ist von zentraler Bedeutung für die Umsetzung präventiver Maßnahmen.