Die Emschergenossenschaft hat heute den Start eines bedeutenden Umweltprojekts verkündet, das über 3 Millionen Euro in die Sauberkeit des Hüller Bachs investiert. Dies ist eine wichtige Maßnahme zur Verbesserung der Wasserqualität, die von Oberbürgermeister Frank Dudda positiv gewürdigt wurde. „Die Maßnahmen werden die Gewässerökologie des Hüller Bachs und der Emscher nachhaltig positiv beeinflussen“, so Dudda. Diese Initiative ist besonders relevant, da der Hüller Bach, ehemals auch als „Köttelbecke“ bekannt, als Teil des größten Nebeneinzugsgebiets der Emscher über Bochum, Herne und Gelsenkirchen fließt.
Im Zuge der Maßnahmen wird an der Hofstraße ein Retentionsbodenfilter gebaut. Dieser soll die Wasserqualität nachhaltig verbessern und unterstützt die Gesundung des Hüller Bachs. Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem Wasserwirtschaftsverband und der Stadt Herne ins Leben gerufen. Der Bau des Retentionsbodenfilters ist ein Teil eines umfassenderen Konzepts, das auch den Bau eines Hochwasserrückhaltebeckens (HRB) umfasst.
Hochwasserschutz im Fokus
Mit dem Hintergrund, dass ein Starkregenereignis im Sommer 2021 zu erheblichen Überflutungen in Bochum und Herne führte, hat die Emschergenossenschaft in Zusammenarbeit mit den Städten Bochum und Herne Maßnahmen zur Reduzierung der Überflutungsgefahr ergriffen. Der Projektstart für den HRB, der sich in Bochum, nahe der Stadtgrenze zu Herne, befindet, fand am 3. Juli 2023 statt. Der HRB hat eine Kapazität von 90.000 Kubikmetern Wasser, was mehr als 600.000 Badewannenfüllungen entspricht. Dadurch kann die Wasserabgabe am Auslauf des Beckens während Hochwasserereignissen um 15.000 Liter pro Sekunde reduziert werden.
Im Gegensatz zu einem Szenario ohne die Speicherung im Hochwasserrückhaltebecken fließen bei Hochwasser 63.000 Liter pro Sekunde durch den Hüller Bach. Mit dem HRB kann dieser Fluss auf lediglich 48.000 Liter pro Sekunde gesenkt werden, was zu einer maximalen Absenkung des Pegels im Hüller Bach um bis zu 65 Zentimeter führt. Die Maßnahmen tragen somit entscheidend zur Verringerung der Überflutungsgefahr in den Städten Bochum, Herne und Gelsenkirchen bei.
Umweltfreundliche Erweiterungen
Das Projekt fördert nicht nur den Hochwasserschutz, sondern beinhaltet auch die naturnahe Umgestaltung und die Schaffung neuer Lebensräume für Flora und Fauna. Der Retentionsbodenfilter wird insbesondere Regenmengen aus dem Stauraumkanal Marbach klären und somit zur Verbesserung der Wasserbedingungen beitragen. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf etwa 11 Millionen Euro, wobei die Bauzeit bis voraussichtlich Mitte 2026 angesetzt ist.
Die Emschergenossenschaft, die am 14. Dezember 1899 gegründet wurde und im Jahr 2023 ihr 125-jähriges Bestehen feiert, ist der größte Betreiber von Kläranlagen und Pumpwerken in Deutschland. Ihr bekanntestes Projekt, der Emscher-Umbau, erstreckte sich von 1992 bis 2021 und umfasste 436 Kilometer neue Abwasserkanäle sowie vier Großkläranlagen.
Durch diese umfassenden Maßnahmen zeigt die Emschergenossenschaft eindrücklich, wie nachhaltiger Hochwasserschutz und der Umwelt- und Naturschutz miteinander verbunden werden können, um die Lebensqualität für die Bürger in der Region zu verbessern.
Radio Herne berichtet über die Investitionen in den Hüller Bach, EGLV.de informiert über das Hochwasserrückhaltebecken und weitere Hintergründe zur Emschergenossenschaft.