Am 18. März 2025 kehrte der Storch Leon aus seinem Winterquartier zurück nach Hamm. Sein Ankunftsort lag zwischen Hohefeldweg, Ahse und Burghügel Mark. Leon landete um genau 13:21 Uhr und wurde dabei von über 60 Zuschauern live über eine Webcam beobachtet. Dieses Ereignis wurde von dem Hobby-Naturfotografen Lino Köhler dokumentiert, der mit einem Teleobjektiv den schwarzen Ring am Bein des Vogels perfekt identifizieren konnte.
Die Storchendame Lou, die bereits einen Tag zuvor zurückgekehrt war, wurde jedoch seit ihrer Ankunft nicht mehr gesichtet. Köhler, der das Storchennest betreut, hat bislang keine Spur von ihr gefunden. Es gibt jedoch Hoffnung, dass Leon seine Partnerin in den kommenden Tagen finden und mit ihr zurückkehren könnte. Im Vorjahr hatten die beiden ihren ersten Nachwuchs, einen Jungstorch namens Luca, der dieses Jahr voraussichtlich nicht in das Nest seiner Eltern zurückkehren wird, sondern sich ein eigenes Nest suchen möchte.
Die Webcam-Mission
Am Hohefeldweg in der Mark besitzt Lino Köhler den Storchenhorst, der mithilfe einer Webcam live auf YouTube streamt. Dieses Format ermöglicht es den Zuschauern, die Aktivitäten der Störche hautnah zu verfolgen und trägt zur Bekanntheit der Tiere bei. wa.de berichtet, dass Leon sich in diesem Jahr zwölf Tage früher als im Vorjahr blicken ließ. Dennoch wird sein Rückkehrzeitpunkt als spät wahrgenommen, da viele Nester in der Umgebung bereits belegt sind.
Ein wachsendes Storchenvorkommen in Deutschland trägt dazu bei, dass immer mehr Nistplätze begehrt sind. Laut einem Bericht von Architekturreisen.com ist die Zahl der Weißstorchpaare in Deutschland von rund 4600 im Jahr 2010 auf mehr als 7500 im vergangenen Jahr gestiegen. Diese Tendenz zeigt sich besonders in den westlichen Bundesländern, während in anderen Regionen wie Mecklenburg-Vorpommern die Population stagniert oder sogar zurückgeht.
Störche haben ihr Zugverhalten geändert und überwintern nicht mehr nur in Afrika, sondern vermehrt auch auf der Iberischen Halbinsel. Dort finden sie reichlich Nahrung auf Mülldeponien und Reisfeldern. In Bayern bleibt eine Teilgruppe sogar über den Winter in Deutschland und bewohnt exklusive Nistplätze. lippewelle.de ergänzt, dass diese frühen Rückkehrer die besten Nester auswählen können, was zu Konflikten mit späteren Rückkehrern führen kann.
Leon und Lou sind nicht nur Teil dieser faszinierenden Entwicklung, sondern auch ein Beispiel für die Erfolge in der Wiederansiedlung von Störchen in Deutschland. Die Bemühungen, diese majestätischen Vögel zu schützen und zu fördern, zeigen Wirkung, auch wenn Herausforderungen wie der kurzfristige Nestplatzmangel bestehen bleiben.