In der Gemeinde Niederneisen wird ein neues Feuerwehrgerätehaus dringend benötigt. Derzeit ist die Feuerwehr in einem Nachbargebäude des Rathauses untergebracht. Diese räumliche Enge stellt nicht nur eine Herausforderung für die Funktionalität dar, sondern hat auch Auswirkungen auf die Sicherheit der Einsatzkräfte. Ortsbürgermeister Armin Bendel äußerte sich in einem Gespräch über die aktuelle Agenda und die finanzielle Situation der Gemeinde, die durch knappe Mittel und steigenden Verwaltungsaufwand geprägt ist. Die Gemeinde plant, ein geeignetes Grundstück für das neue Feuerwehrgerätehaus zu finden, um den Anforderungen an moderne Brandschutz- und Rettungsdienste gerecht zu werden. Die Rhein-Zeitung berichtet über diese Entwicklungen.
Die Notwendigkeit eines Neubaus für das Feuerwehrgerätehaus wird auch im Kontext eines bundesweiten Investitionsstaus deutlich. Laut dem Kommunalpanel 2024 der KfW beläuft sich der Investitionsstau in Städten und Gemeinden auf 16,3 Milliarden Euro, wobei auch Feuerwehr und Katastrophenschutz betroffen sind. Viele der bestehenden Feuerwehrhäuser stammen aus den 60er und 70er Jahren und entsprechen nicht mehr den heutigen Sicherheitsanforderungen. Feuerwehrhäuser sind zentrale Anlaufstellen sowohl für Einsätze als auch für die Ausbildung der Einsatzkräfte und spielen eine entscheidende Rolle für deren Sicherheit. Doch ohne entsprechende bauliche Maßnahmen und Hygienekonzepte können kritische Sicherheitsstandards nicht gewährleistet werden.
Sicherheitsbedenken und Handlungsbedarf
Besondere Gefahren entstehen insbesondere in Alarmfällen, da Rutsch-, Stolper- und Stoßgefahren das Verletzungsrisiko erhöhen. In Fahrzeughallen besteht sogar das Risiko, dass Einsatzkräfte von ausrückenden Fahrzeugen überrollt oder eingequetscht werden können. Außerdem können Gefahrstoffe ohne angemessene Hygienekonzepte zu einer Kontaminationsverschleppung führen. Die DGUV-Information 205-008 empfiehlt verschiedene Kompensationsmaßnahmen, welche die Sicherheit im Einsatz- und Übungsdienst kurzfristig verbessern sollen. Diese Maßnahmen könnten beispielsweise die Markierung von Gefahren und Laufwegen sowie organisatorische Regelungen umfassen. Langfristig wird jedoch eine strategische Gesamtplanung nötig sein, um die Haushaltsmittel effizient zu nutzen und die Anforderungen der Unfallversicherungsträger zu erfüllen.
Ein gezielter Neubau könnte eine geeignete Lösung darstellen, wenn der bauliche Handlungsbedarf für mehrere Feuerwehrhäuser festgestellt wird. Die Durchführung von Standortanalysen kann zudem helfen, Synergieeffekte durch die räumliche Zusammenlegung von Feuerwehr-Einheiten zu erzielen. Die Einbindung eines externen Gutachters wird als wesentlich erachtet, um individuelle Anforderungen und Sicherheitslücken zu identifizieren und zu adressieren.
In Anbetracht der finanziellen Herausforderungen stehen die Ortsgemeinden also vor einer wichtigen und dringenden Aufgabe: Die Gewährleistung der Sicherheit und Effizienz im Feuerwehrdienst muss auch in Zukunft sichergestellt werden, trotz der engen finanziellen Situation, wie sie die Rhein-Zeitung beschreibt. Es bleibt abzuwarten, wie die Gemeinde Niederneisen diese Herausforderungen angehen wird und ob es gelingt, die notwendige Finanzierung für ein neues Feuerwehrgerätehaus zu sichern.