Im Juli 2020 kam es in Düsseldorf zu einem tragischen Hauseinsturz, bei dem zwei Bauarbeiter ihr Leben verloren. Der Vorfall ereignete sich während Bauarbeiten an einem mehrstöckigen Gebäude in der Friedrichstadt. Am Ende der Bauarbeiten wurden die Männer, 35 und 39 Jahre alt, unter den eingestürzten Trümmern begraben und konnten später nur tot geborgen werden. Fast fünf Jahre nach dem Unglück geht der Strafprozess gegen fünf mutmaßlich Verantwortliche dem Ende entgegen.
Der Staatsanwalt fordert für die Angeklagten Bewährungsstrafen, die sich zwischen einem und zwei Jahren bewegen. Im Einzelnen beantragt er für die 55-jährige Architektin 20 Monate Haft auf Bewährung sowie zwei Jahre für den 61-jährigen Bauleiter. Der 63-jährige Statiker und die beiden Bauunternehmer, 53 und 72 Jahre alt, sollen jeweils ein Jahr Haft auf Bewährung erhalten. Alle fünf müssen sich wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Baugefährdung verantworten, aufgrund von schwerwiegenden Verletzungen der Sorgfaltspflichten bei der Planung, Vorbereitung und Überwachung der Bauarbeiten.
Ursachen des Unglücks
Die Anklage wirft den Angeklagten vor, eine tragende Wand im Erdgeschoss falsch strukturiert und durchbrochen zu haben. Dies geschah aufgrund fehlerhafter statischer Berechnungen. Auch die verwendeten Wände waren dünner als angenommen, während die Mauerpfeiler nicht stark genug waren, um die Deckenlast zu tragen. Fünf zur Absicherung aufgestellte Stützen erwiesen sich als unzureichend.
Die juristischen Auseinandersetzungen wurden durch die Mutter der beiden Verstorbenen erschwert, die als Nebenklägerin auftrat. Sie stellte gravierende Vorwürfe gegen die Angeklagten, da diese ihre Sorgfaltspflichten nicht eingehalten hätten. Es wurde festgestellt, dass keine korrekte Statikberechnung auf Basis des ausgeführten Bauplans in Auftrag gegeben wurde. Zudem wurde ein ungeeignetes Subunternehmen für die Durchbrucharbeiten beauftragt, dessen Mitarbeiter nicht die notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse besaßen.
Aussichten und weitere Schritte
Der Prozess gegen die fünf Angeschuldigten fand am Landgericht Düsseldorf statt, über vier Jahre nach dem Unglück. Die Urteilsverkündung ist für den 3. April 2025 angesetzt, und auf die betroffenen Familien ruht eine große Last, die mit der Trauer um ihre verlorenen Angehörigen verbunden sind. Der Ausgang des Verfahrens wird zunehmend mit Spannung erwartet.
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Insgesamt verdeutlicht dieser Fall, wie wichtig die Einhaltung von Sicherheitsstandards und die sorgfältige Planung in der Baubranche sind.
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Zudem deckt der WDR die Hintergründe und den Verlauf des Verfahrens ab, was einen umfassenden Einblick in diese tragische Angelegenheit ermöglicht.