Mit der ehrgeizigen Initiative zur Reform der Krankenhauslandschaft in Rheinland-Pfalz kündigte Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) heute die Einführung von Regiokliniken an. Diese Regiokliniken, die ab 2027 geplant sind, sollen eine entscheidende Rolle in der Gesundheitsversorgung der ländlichen Regionen übernehmen und die bestehenden Krankenhausstandorte ergänzen.
Bis Herbst 2026 wird erwartet, dass die neue Krankenhauslandschaft vollständig feststeht. Ein Gutachten hat gezeigt, dass alle bestehenden Krankenhausstandorte in ländlichen Gebieten weiterhin benötigt werden, um die medizinische Versorgung zu sichern und zu verbessern. Die Diskussionen mit den Krankenhausträgern über das zukünftige Angebot in Kliniken sind bereits im Gange.
Regiokliniken im Fokus
Regiokliniken sollen spezielle Einrichtungen sein, die besonders für Alltagsnotfälle wie Sportverletzungen konzipiert wurden und eine Kombination aus ambulanter und stationärer Versorgung anbieten. In den letzten Jahren wurden in Deutschland rund 12,4 Millionen ambulante Notfälle behandelt, wovon etwa 30 Prozent Alltagsnotfälle waren, die in Regiokliniken behandelt werden können. Laut Hoch, zählen jedoch Herzinfarkte, Schlaganfälle und schwere Verletzungen nicht zu diesen Alltagsnotfällen.
Ein wichtiges Merkmal der Regiokliniken wird die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Ärzten, Pflegekräften und Therapeuten sein. Dies soll neue Potenziale für die hausärztliche und kinderärztliche Versorgung schaffen. Die Regiokliniken unterscheiden sich von Medizinischen Versorgungszentren, die ebenfalls ambulant arbeiten, jedoch keine stationären Behandlungen anbieten.
Reformziele und Zeitrahmen
Die Krankenhausreform, die vom Bund beschlossen wurde, muss bis zum genannten Zeitpunkt im Jahr 2027 in Rheinland-Pfalz umgesetzt werden. Die Anträge der Krankenhausbetreiber zur Festlegung, welche Leistungen sie anbieten möchten, werden ab Herbst 2025 geprüft. Bis Oktober 2026 soll abschließend feststehen, welche Klinik welche konkreten Leistungen anbieten wird.
Ein zentrales Ziel dieser Reform ist die Verbesserung der Qualität der Versorgung sowie die Sicherstellung der Erreichbarkeit der Krankenhäuser. In Rheinland-Pfalz erreichen 98 Prozent der Bevölkerung ein Krankenhaus innerhalb von weniger als 30 Minuten. Diese Effizienz in der Erreichbarkeit der medizinischen Einrichtungen spielt eine entscheidende Rolle für die Gesundheit der Bevölkerung.
Für weitere Informationen zu den geplanten Veränderungen in der Krankenhauslandschaft können Interessierte die Seiten des Bundesgesundheitsministeriums besuchen.
Insgesamt stellt die Einführung der Regiokliniken einen wichtigen Schritt zur Anpassung an die Herausforderungen des Gesundheitssystems in Rheinland-Pfalz dar. Mit einem klaren Fokus auf die Bedürfnisse der ländlichen Bevölkerung und einer strukturierten Zusammenarbeit der Gesundheitsdienstleister könnte dies maßgeblich zur Optimierung der Gesundheitsversorgung beitragen.
Weitere Einzelheiten zur Reform und den Regiokliniken finden Sie in dem Bericht von Tagesschau sowie in dem Artikel von n-tv.