Der Museumsverein Neustadt hat einen bedeutenden Schritt gemacht, indem er in ein neues Archiv umgezogen ist. Hans-Erich Hergt, der Vorsitzende des Vereins, präsentierte kürzlich eine Offiziersuniform des 10. Armeekorps aus dem Ersten Weltkrieg. Diese Uniform, die zusammen mit einer hölzernen Prothese das Archiv bereichert, befindet sich jedoch nicht im Museum, sondern wartet nun im neuen Archiv auf ihre künftige Präsentation. Der Museumsverein Neustädter Land verfügt über eine beeindruckende Sammlung von rund 10.000 Archivstücken, die nun in den neuen Räumlichkeiten untergebracht sind.
Die Umzugsarbeiten fanden bei kalten Temperaturen statt und waren mit erheblichem Aufwand verbunden. Erst im Jahr 2023 informierte die Stadt Neustadt den Museumsverein, dass das Archiv in das ehemalige Museumsarchiv am Schützenplatz umziehen soll. Verschiedene Liegenschaften wurden angeboten, bis schließlich die Entscheidung fiel, das Archiv in ehemaligen Werkstätten der BBS anzusiedeln. Dieser neue Standort bietet den Vorteil, dass er doppelt so viel Fläche wie das vorherige Archiv bietet. An den verbliebenen Schultafeln kann man die historische Bedeutung des Ortes erkennen.
Vielfalt der Archivstücke
Das neue Archiv enthält zahlreiche bedeutsame Objekte, darunter eine Wetterfahne des ehemaligen Armenhauses, die als besonders wertvoll gilt. Zudem sind neben der militärischen Uniform auch viele andere Gegenstände wie Kronleuchter, Teile einer alten Schusterwerkstatt und Gartengeräte vorhanden. Der Museumsverein ist offen für Spenden von Neustädtern, die ihren Beitrag zu dieser wichtigen Gemeinschaftsaufgabe leisten möchten. Die Öffnungszeiten für Spenden sind freitags von 10 bis 12 Uhr und sonntags von 15 bis 17 Uhr.
Ein zusätzliches Vorhaben des Museumsvereins ist die Inventarisierung der 10.000 Stücke, da das vorherige Programm nicht mehr funktioniert. Während die Umzugsarbeiten abgeschlossen sind, bleibt die kontinuierliche Verwaltung und Katalogisierung der Sammlungsstücke eine zentrale Herausforderung.
Die Bedeutung der Uniformen
Die Offiziersuniform, die Hergt präsentierte, ist Teil einer umfangreichen Sammlung von Uniformen, die die Entwicklung der deutschen Armee im Ersten Weltkrieg dokumentiert. Die Standardfarbe der Uniformen war feldgrau, ein grünlich-grauer Farbton, der eine effektive Tarnung bot, während Ausrüstungen wie der Ledergürtel mit Munitionstaschen und die Einführung der Stahlhelme 1916 im Zeichen des Krieges standen. Diese Details verdeutlichen nicht nur die militärische Geschichte, sondern auch die damit verbundenen sozialen und kulturellen Entwicklungen der Epoche.
Der Museumsverein sowie andere Institutionen, wie in DHM dokumentiert, sammeln und bewahren solche Uniformen, um die Zeitenwende und die gesellschaftlichen Veränderungen zu verdeutlichen. Von der Ikonographie der Pickelhaube bis zu den funktionellen Stahlhelmen zeigt die Entwicklung der Uniformen Veränderungen im Erscheinungsbild und der Identität der Soldaten. Diese Sammlungen sind nicht nur für die Historiker von Bedeutung, sondern erzählen auch Geschichten über die Lebensumstände der Menschen, die diese Kleidung trugen.