Konflikt zwischen Fischerei und Umweltschutz an der Nordsee
Köln (ots)
Die Nordseefischer stehen vor einer entscheidenden Herausforderung, da die EU-Kommission ein schrittweises Verbot der Grundschleppnetzfischerei bis 2030 vorschlägt. Diese Anforderung betrifft insbesondere das geschützte norddeutsche Wattenmeer, und viele Fischer fürchten um ihre Lebensgrundlage in dieser krisenhaften Zeit.
Alternative Lösungen in der Fischerei
Um den Herausforderungen zu begegnen, haben verschiedene Institutionen innovative Ansätze entwickelt. Das Thünen-Institut für Seefischerei ist aktiv dabei, neue Fangtechniken zu erforschen, um die Krabbenfischerei umweltfreundlicher zu gestalten. In der Hochschule Leer wird ein „Kutter der Zukunft“ entwickelt, der klimaneutral betrieben werden kann. Ein großes Hindernis besteht jedoch darin, dass sich viele Fischer solche modernen Boote aufgrund ihrer schwankenden Einkünfte nicht leisten können.
Die Meinung der Fischer
Die Krabbenfischer sind besorgt über die zukünftige Entwicklung ihrer Tätigkeit. Der Beruf ist sowohl physisch anspruchsvoll als auch unsicher, und es besteht ein akuter Mangel an Nachwuchs. Um die Situation zu verbessern, wird eine neue Zusatzqualifikation angestrebt, die nicht nur die Einkünfte der Fischer sichern, sondern auch ihre Rolle als „Förster der Meere“ stärken könnte. Diese Weiterbildung würde es den Fischern ermöglichen, aktiv zur Fischbestandserhaltung beizutragen, indem sie Daten zu Fischpopulationen sammeln und analysieren.
Dokumentation über den Konflikt
Um auf die Herausforderungen und mögliche Lösungen aufmerksam zu machen, hat die Autorin Maike Hildebrand eine Dokumentation mit dem Titel „Kampf an der Nordsee – Doku über den Konflikt zwischen Fischern und Meeresschützern“ erstellt. Diese wird ab dem 01. August 2024 in acht verschiedenen ARD-Kanälen zu hören sein, darunter MDR Kultur und NDR Info. Die Dokumentation zielt darauf ab, einen Dialog zwischen den betroffenen Gruppen zu fördern und die verschiedenen Perspektiven zu beleuchten.
Zukunft der Fischerei ist ungewiss
Die Unterstützung durch Wissenschafter und die Entwicklung neuer Technologien könnten langfristig helfen, die Fischerei nachhaltig zu gestalten. Doch bis eine klare Lösung erreicht wird, dürften noch viele Jahre vergehen. Die Frage bleibt, wie die Interessen von Umweltschützern, der Politik sowie den Fischern in Einklang gebracht werden können, um die Zukunft dieses traditionsreichen Berufszweiges zu sichern.
– NAG
