Olpe

Einfühlsame Sterbebegleitung: Dagmar von Alt über den Umgang mit dem Tod

Dagmar von Alt, eine 57-jährige Sterbebegleiterin aus der Physiotherapie, widmet sich einfühlsam der Unterstützung von sterbenden Menschen und bewältigt durch Gespräche über den Tod eigene Ängste, was die Wichtigkeit von menschlicher Begleitung in der letzten Lebensphase unterstreicht.

Die Bedeutung von Sterbebegleitung im Alltag

Dagmar von Alt ist eine engagierte Sterbebegleiterin, die mit ihrem Ehrenamt eine wichtige Rolle im Leben vieler Menschen spielt. Sie glaubt, dass das Zuhören oft der entscheidende Schritt ist, um anderen in schwierigen Zeiten beizustehen. „Ich lasse das so laufen, wie mein Gegenüber das braucht“, erklärt sie. Diese sensible Herangehensweise hilft ihr, den Menschen Zeit zu geben, die sie benötigen, um ihre Gefühle und Gedanken zu äußern.

Einfühlsame Gespräche über den Tod

Obwohl die Gespräche mit Sterbenden oft schwer und belastend erscheinen, hat Dagmar von Alt gelernt, dass diese Begegnungen auch positive Momente bieten können. „Natürlich ist die Begegnung mit dem Tod immer belastend, aber es ist oft halb so traurig, wie es klingt. Man lacht auch zusammen und spricht über schöne Dinge“, sagt die 57-Jährige. Sie legt großen Wert darauf, ihre eigenen Überzeugungen nicht in die Gespräche einfließen zu lassen, da diese für die Betroffenen nicht relevant sind. Ihre Aufgabe ist es, einen Raum zu schaffen, in dem sich die Menschen sicher fühlen und öffnen können.

Ein Leben voller Erfahrungen

Dagmar von Alt ist seit vielen Jahren in der Physiotherapie tätig und hat durch die Arbeit mit kranken und älteren Menschen bereits früh einen Sinn für die Vergänglichkeit des Lebens entwickelt. „Das sind ja Menschen, die ich kennenlerne mit dem Wissen, dass sie krank sind und dass sie sterben werden. Häufig empfinden sie das als Erlösung“, erklärt sie. Ihr Verständnis für den Prozess des Sterbens ermöglicht es ihr, andere in ihrer letzten Lebensphase mit Empathie und Mitgefühl zu begleiten.

Die persönliche Bereicherung durch Sterbebegleitung

Durch die tägliche Auseinandersetzung mit dem Tod hat Dagmar von Alt auch eigene Ängste abgebaut. „Diese Gespräche und diese menschliche Begegnung tun mir immer gut. Ich gehe einfach gerne mit Menschen um und ich muss dafür auch nicht immer bezahlt werden“, sagt sie. Die Wertschätzung, die sie durch ihre Begleitung erfährt, ist für sie ein wichtiges Element ihrer Arbeit und trägt dazu bei, dass sie immer wieder neue Kraft schöpfen kann.

Ein wertvoller Teil der Gemeinschaft

Die Sterbebegleitung, wie sie Dagmar von Alt praktiziert, ist nicht nur ein wichtiger Dienst für die Betroffenen, sondern auch eine wertvolle Bereicherung für die gesamte Gemeinschaft. In unserer Gesellschaft wird der Tod oft tabuisiert, doch durch offene Gespräche und menschliche Begegnungen können Ängste abgebaut und das Verständnis für diesen natürlichen Lebensprozess gefördert werden. Dagmar von Alt zeigt, dass der Umgang mit dem Tod auch positive Aspekte haben kann und dass eine einfühlsame Begleitung für viele Menschen eine immense Unterstützung sein kann.

NAG

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