Bonn

Barrierefreiheit an der Uni Bonn: Erfahrungen, Herausforderungen & Lösungsansätze

Inklusion und Barrierefreiheit an Hochschulen – Eine dringende Notwendigkeit

Die Universität Bonn, eine der zehn Exzellenzuniversitäten Deutschlands, hat im Bereich der Barrierefreiheit nur durchschnittlich abgeschnitten. Dies wirft jedoch die Frage auf, wie es um die Inklusion und Barrierefreiheit für Studierende mit Behinderung an dieser angesehenen Universität steht. Drei Studierende, Lena C., Lena L. und Solveïg, berichten von ihren individuellen Erfahrungen, die von positiven Begegnungen bis hin zu diskriminierenden Erlebnissen reichen.

Ableismus – eine unterschätzte Diskriminierungsform

Es ist wichtig zu verstehen, dass Diskriminierung nicht immer offensichtlich sein muss. Vorurteile und geringere Erwartungen gegenüber Menschen mit Behinderungen sind ebenfalls Formen der Diskriminierung. Der Begriff „Ableismus“ beschreibt diese Art von Diskriminierung, bei der Menschen aufgrund ihrer Behinderung oder Krankheit benachteiligt werden. Es ist essentiell, dass unterschiedliche Perspektiven und individuelle Ressourcen berücksichtigt werden, um eine inklusive Gesellschaft zu schaffen.

Schulung und Sensibilisierung sind unerlässlich

Um Vorurteile abzubauen und eine inklusive Umgebung zu schaffen, sind Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen unerlässlich. An der Universität Bonn werden Workshops und Projekte durchgeführt, um das Bewusstsein für Ableismus zu schärfen und die Perspektiven der Studierenden mit Behinderungen aufzuzeigen. Es ist entscheidend, dass nicht nur das Beratungspersonal, sondern auch Dozierende und Kommiliton*innen sensibilisiert sind, um inklusive Lernumgebungen zu gewährleisten.

Strukturelle Barrieren und fehlende Ressourcen

Die Universität Bonn arbeitet an einer Diversitätsstrategie, die sicherstellen soll, dass alle Personen diskriminierungsfrei studieren können. Jedoch erschweren verstreute Zuständigkeiten und fehlende Raumpläne den Studierenden mit Behinderung den Studienalltag. Es fehlt an Ressourcen und Personal, um Inklusion und Barrierefreiheit effektiv umzusetzen. Eine konkrete Maßnahme zur Verbesserung ist die Schaffung von Ruheräumen und die Berücksichtigung unterschiedlicher Lerntypen in der Lehre.

Ein neues Referat für betroffene Studierende

Die Gründung eines neuen AStA-Referats für Studierende, die von Ableismus betroffen sind, zeigt einen positiven Schritt in Richtung Bewusstseinsbildung und Unterstützung für betroffene Personen. Dieses Referat soll Räume für den Austausch und die Unterstützung bieten und dazu beitragen, die Aufmerksamkeit auf ableistische Diskriminierung an Hochschulen zu lenken.

NAG

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