Die Auswirkungen des Fachkräftemangels in Oberbayern
Der Fachkräftemangel in Oberbayern hat schwerwiegende Folgen für die Wirtschaft der Region. Laut einer Studie der Industrie- und Handelskammer (IHK) fehlen derzeit 36.000 Arbeitskräfte, ein Wert, der bis 2027 voraussichtlich auf 41.000 ansteigen wird. Dieser Mangel betrifft nahezu alle Branchen und führt zu einem jährlichen Wertschöpfungsverlust von 4,7 Milliarden Euro allein in München und Umgebung.
Vielfältige Herausforderungen für Unternehmen
Der Mangel an Fachkräften macht sich besonders in bestimmten Bereichen wie dem Baugewerbe, der Gastronomie, der Elektrotechnik und der IT bemerkbar. Unternehmen leiden unter längeren Wartezeiten für Reparaturen, verlängerten Bauzeiten und einem langsameren Fortschritt in der Digitalisierung. Besonders in der IT-Branche wird deutlich, dass der Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte zunimmt und die Gehälter eine entscheidende Rolle spielen.
Ein weiteres Problem ist der Mangel an bezahlbarem Wohnraum in München, was potentielle Mitarbeiter dazu veranlasst, sich nach Alternativen außerhalb der Stadt umzusehen. Dies führt zu einer Ungleichheit im Arbeitskräfteangebot zwischen der Landeshauptstadt und dem Rest Bayerns.
Notwendige Maßnahmen zur Bewältigung des Mangels
Um dem Problem des Fachkräftemangels entgegenzuwirken, sind verschiedene Maßnahmen erforderlich. Dazu zählen eine verbesserte Kinderbetreuung, eine Erhöhung der Attraktivität von Arbeitsplätzen für Frauen und Senioren sowie Reformen im Steuersystem. Die Politik wird aufgefordert, schneller auf die veränderten Arbeitsmarktbedingungen zu reagieren und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Unternehmen wie die Metzgerei von Kurt Blank in Dachau sind gezwungen, kreative Lösungen zu finden, um den Fachkräftemangel zu kompensieren. Blank hat eine vollautomatische Verkaufsstation vor seinem Geschäft installiert, um auch außerhalb der Ladenöffnungszeiten Kunden zu bedienen. Solche Innovationen könnten zukünftig einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung des Mangels leisten.
– NAG
