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Immobilien in Deutschland: Wo der Sanierungsbedarf am größten ist

In Bayern, insbesondere im Landkreis Kronach, wurde der enorme Sanierungsbedarf von Deutschlands Eigenheimen aufgezeigt, da 76,1 Prozent der dort angebotenen Wohnimmobilien eine schlechte Energieeffizienzklasse aufweisen, was angesichts des hohen Anteils des Gebäudesektors am deutschen Energieverbrauch und den CO₂-Emissionen dringende Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz erfordert.

Der Sanierungsbedarf in deutschen Immobilien: Eine dringende Herausforderung

Kronach im Norden Bayerns zeigt exemplarisch die gravierenden Defizite im Bereich der Energieeffizienz von Wohnimmobilien in Deutschland. Laut einer Analyse von Immowelt haben insbesondere strukturschwache und ländliche Regionen mit einem alarmierenden Zustand ihrer Immobilien zu kämpfen.

Ein Blick auf die Daten

Der Gebäudesektor zählt zu den Hauptverursachern des Energieverbrauchs und der CO₂-Emissionen in Deutschland. Tatsächlich trägt dieser Sektor zu mehr als 42 Prozent des gesamten Energieverbrauchs und circa 35 Prozent der CO₂-Emissionen bei. Laut dem Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA) besteht daher ein enormer Handlungsbedarf im Bereich energetische Sanierungen. Felix Kusch, Geschäftsführer von Immowelt, betont, dass viele Immobilienbesitzer durch die hohen Kosten von energetischen Sanierungsmaßnahmen abgeschreckt werden.

Regionale Unterschiede: Ein Teil des Problems

Besonders signifikant wird der Sanierungsbedarf in den Landkreisen Vulkaneifel und Kronach sichtbar. In beiden Landkreisen ist der Anteil an Wohnimmobilien mit einer Energieeffizienzklasse schlechter als E äußerst hoch – rund 76,1 Prozent. Das stellt nicht nur eine Herausforderung für die bereits betroffenen Wohnsituationen dar, sondern verstärkt auch die Klimabilanz der Region negativ.

Die Situation in Städten: Ein Lichtblick?

Im Gegensatz zu Kronach zeigt die Stadt Rostock eine weitaus bessere Bilanz: Nur 7,9 Prozent der dort angebotenen Immobilien weisen eine schlechte Energieeffizienzklasse auf. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass Rostock ein reichhaltiges Angebot an hochwertigen Ferienwohnungen und -häusern hat. Zudem verfolgt die Stadt das ambitionierte Ziel, bis 2045 klimaneutral zu werden, was bedeutet, dass auch die Immobilienlandschaft entsprechend umgestaltet werden muss.

Hürden für die Sanierung

Zusätzlich zu den hohen Kosten für energetische Sanierungen erschweren kurzfristige Stopp von Förderprogrammen die Situation weiter. Die Unsicherheit über zukünftige Unterstützungen wirkt demotivierend auf Immobilienbesitzer. In Berlin finden sich beispielsweise nur 20 Immobilien mit der besten Energieeffizienzklasse A+. Die Nachfrage nach effizienten Häusern ist hoch, aber das Angebot bleibt dürftig.

Preisentwicklung im Marzipan

Vermieter und Käufer müssen sich zudem auf einen Preisanstieg von bis zu 25 Prozent einstellen, wenn sie von einer besseren Energieeffizienz profitieren möchten. Viele Immobilien in den Klasse C bis H sind erheblich günstiger, aber sie tragen auch zu einer höheren CO₂-Belastung bei. Dies steht im direkten Widerspruch zum Ziel, die CO₂-Emissionen in Deutschland nachhaltig zu senken.

Ein Aufruf zur Handlung

Die Zahlen sind alarmierend und sollten als Weckruf für viele Immobilienbesitzer und politische Entscheidungsträger dienen. Der große Sanierungsbedarf in deutschen Wohnimmobilien verlangt schnelles Handeln und klare Maßnahmen zur Unterstützung. Neben der Schaffung effizienter Förderprogramme ist auch ein Bewusstsein für den ökologischen Fußabdruck jeder einzelnen Immobilie notwendig.

NAG

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