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Ulmer Münster bleibt ein Wahrzeichen: Die Reaktion auf Barcelonas Höhe

Die Ulmer Münster, der bis jetzt höchste Kirchturm der Welt, hat seinen Titel an die Sagrada Familia in Barcelona verloren, doch Ulms evangelischer Dekan Torsten Krannich sieht dies gelassen, da das Münster auch weiterhin ein beeindruckendes sakrales Bauwerk bleibt und bis spätestens 2027 saniert und für Besucher zugänglich sein wird.

Die Sagrada Familia in Barcelona hat mit ihrer neuen Höhe von über zehn Metern den Ulmer Münsterturm in den Schatten gestellt und den Titel des höchsten Kirchturms der Welt übernommen. Diese Entscheidung hat sowohl die Stadt Ulm als auch die evangelische Gemeinde überrascht, jedoch ist die Reaktion darauf durchweg gelassen. Ulms evangelischer Dekan Torsten Krannich beschreibt die Situation als unproblematisch und sieht die Veränderungen gelassen: „Die Stadt Ulm ist in dieser Angelegenheit völlig entspannt“, betont er.

Ein Wahrzeichen bleibt unverändert

Trotz des Verlusts des höchsten Kirchturms bleibt das Ulmer Münster ein beeindruckendes architektonisches Meisterwerk. Der Ulmer Turm, der über 140 Jahre lang die höchste Kirche der Welt war, wird auch in Zukunft ein bedeutendes sakrales Bauwerk in Deutschland sein. Der Grundstein für das Münster wurde 1377 gelegt, und es ist nach wie vor die größte protestantische Kirche des Landes. Der Hauptturm selbst wurde 1890 vollendet und wird weiterhin Besucher aus der ganzen Welt anziehen.

Keine Pläne für eine Verlängerung

In Ulm scheint es keine Bestrebungen zu geben, den Münsterturm zu verlängern, um den Rekord des höchsten Turms zurückzuerobern. Laut Krannich besteht kein Interesse daran, diese „absurde Idee“ weiterzuverfolgen. „Es geht nicht um Superlative“, äußert er. Vielmehr steht das Münster für seine einzigartige Strahlkraft und vereint mehr als nur den Titel eines Rekordhalters.

Sanierung und Zukunft des Münsters

Trotz der aktuellen Umstellung gibt es auch positive Nachrichten für das Ulmer Münster. Mit dem 650. Jubiläum im Jahr 2027 wird der Hauptturm wieder für Besucher zugänglich sein – bis zur letzten Plattform in 143 Metern Höhe. Krannich äußert Optimismus bezüglich der laufenden Sanierungsmaßnahmen, die notwendig sind, um offene Fragen, wie zum Beispiel den Brandschutz, zu klären und den Turm in neuem Glanz erstrahlen zu lassen.

Der Verlust des Titels des höchsten Kirchturms könnte für einige als Rückschlag erscheinen, doch sowohl die Stadt Ulm als auch die evangelische Gemeinde sehen darin eine Chance, die eigene Identität zu stärken und die Geschichte des Münsters weiter in den Mittelpunkt zu rücken. Diese Ereignisse stehen nicht nur für den Wandel in der europäischen Architektur, sondern auch für den Werterhalt und die Bewahrung kultureller Denkmalstätten in einer sich ständig verändernden Welt.

NAG

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