In Aachen wurde am Synagogenplatz ein bewegendes Gedenken an die Pogromnacht abgehalten, das die Herzen der Anwesenden berührte. Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen betonte eindringlich, dass „jüdisches Leben seit Jahrhunderten zu uns gehört und eine wertvolle Bereicherung unseres Lebens ist“. Etwa 350 Menschen kamen zusammen, um der dunklen Kapitel der Geschichte zu gedenken, das viele Juden zur Flucht zwang. Diese bewegenden Worte wurden von Schülern des Einhard-Gymnasiums untermalt, die Geschichten von Aachener Juden vortrugen, die in der Vergangenheit Zuflucht suchten, wie [die Aachener Zeitung](https://www.aachener-zeitung.de/lokales/region-aachen/aachen/interesse-der-menschen-macht-hoffnung-26198432.html?womort=Aachen) berichtete.
Die Gedenkstunde war nicht nur ein Rückblick auf die Vergangenheit, sondern auch ein eindringlicher Appell an die Gegenwart. Annette Schmidt vom Theater K wies auf die alarmierende Zunahme antisemitischer Vorfälle hin, die in den letzten Jahren um 150 Prozent gestiegen sind. „Der Antisemitismus ist ein Angriff auf uns alle“, erklärte Keupen und machte damit deutlich, dass die Gesellschaft zusammenstehen muss, um gegen diese Bedrohung zu kämpfen.
Ein bewegendes Zeugnis der Geschichte
Die Gedenkveranstaltung war geprägt von emotionalen Momenten. Die Aachenerin Marga Leib erzählte von ihrer Flucht und verpackte ihre traumatischen Erinnerungen in ein Märchen, das die Schrecken der Vergangenheit erträglicher erscheinen ließ. „Ich werde fortgehen, um zu sehen, wo es in der Welt ein Stückchen Erde gibt, auf dem wir leben können“, sagte sie und berührte damit die Anwesenden tief. Auch Rabbiner Michael Jedwabny sprach eine hoffnungsvolle Botschaft aus: „Der Einsatz für Gerechtigkeit ist unser gemeinsames Ziel.“ Diese Worte gaben den Menschen Mut, trotz der besorgniserregenden Entwicklungen in der Gesellschaft.
Die Veranstaltung wurde durch die musikalischen Darbietungen von Illya Kiulia und seinem Sohn bereichert, die mit jüdischer Musik eine besondere Atmosphäre schufen. Die Gedenkstunde war nicht nur ein Rückblick auf die Vergangenheit, sondern auch ein Aufruf zur Solidarität und Toleranz in der heutigen Zeit.
Ein Blick in die Zukunft
Die Gedenkveranstaltung wurde vom Aachener Bündnis Pogromnachtgedenken organisiert und ist Teil eines größeren Rahmenprogramms. Am 24. November findet ein Rundgang zum Thema „Spuren Aachener Geschichte – der Jüdische Friedhof“ statt, bei dem Holger Dux die Teilnehmer durch die Geschichte führen wird. Eine vorherige Anmeldung bei der VHS ist erforderlich. Diese Veranstaltungen sind wichtig, um das Bewusstsein für die jüdische Geschichte in Aachen zu schärfen und die Erinnerung wachzuhalten.
Die bewegenden Berichte und die eindringlichen Appelle während der Gedenkveranstaltung zeigen, wie wichtig es ist, aus der Geschichte zu lernen und sich gegen Antisemitismus und Rassismus zu positionieren. In einer Zeit, in der antisemitische Vorfälle wieder zunehmen, ist es unerlässlich, dass die Gesellschaft zusammensteht und für ein friedliches Miteinander eintritt, wie auch [die Aachener Zeitung](https://www.aachener-zeitung.de/lokales/region-aachen/aachen/interesse-der-menschen-macht-hoffnung-26198432.html?womort=Aachen) berichtete.