Aichach-Friedberg

Ernteenttäuschung im Wittelsbacher Land: Landwirte kämpfen gegen Wetterextreme

Nach massiven Niederschlägen und Hochwasser im Juni erleben Landwirte im Landkreis Aichach-Friedberg, wie ihre Erträge im zweiten Jahr in Folge mit Einbußen von 15 bis 20 Prozent bei Getreide und anderen Feldfrüchten leiden, was die Ernährungswirtschaft und die Qualität der Ernte erheblich beeinträchtigt.

Im Landkreis Aichach-Friedberg sind die Auswirkungen des Wetters auf die Landwirtschaft deutlich spürbar. Ein Mix aus ungünstigen Witterungsbedingungen hat zu einem spürbaren Rückgang der Ernteerträge geführt, was nicht nur die Bäuerinnen und Bauern, sondern auch die gesamte Gemeinschaft betrifft. Diese Entwicklungen werfen wichtige Fragen über die Zukunft der Landwirtschaft in der Region auf.

Ein Jahr voller Herausforderungen für Landwirte

Für die Landwirte im Wittelsbacher Land war das vergangene Jahr bereits von einem Hagelsturm geprägt, während 2024 massiver Regen und Hochwasser die Ernte beschädigten. Peter Bürle, Geschäftsführer des Raiffeisen Agrar-Zentrums Lech-Paar, stellt fest: „Im gesamten Gebiet haben wir eine unterdurchschnittliche Ernte sowohl in der Menge als auch in der Qualität.“ Dies betrifft alle Getreidesorten und ist teilweise auf das nasse Frühjahr zurückzuführen, das die Blüte beeinträchtigte und zu schwachen Erträgen führte.

Qualitätseinbußen bei Weizen und anderen Kulturen

Die Qualität des Weizens im Landkreis nimmt ab, was für die Zukunft problematisch ist. Wolfgang Teifelhart, Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes, merkt an, dass das nasse Frühjahr zu geringen Wurzeltiefen geführt hat, was besonders bei Kartoffeln, Mais und Zuckerrüben gravierende Folgen haben könnte. Die pflanzlichen Erträge weisen eine Abnahme von 15 bis 20 Prozent im Vergleich zum Normalertrag auf, teilweise auch wegen eines erhöhten Pilzbefalls durch die Niederschläge.

Ein Blick auf die Gemeinde und die Rückmeldungen der Landwirte

Trotz der herausfordernden Umstände zeigen sich einige Landwirtinnen und Landwirte dankbar für die Erträge, die sie erhalten konnten. Sabine Asum, Kreisbäuerin aus Laimering, spricht von etwa 20 Prozent Einbußen, merkt jedoch an, dass die Region im Vergleich zu anderen Gebieten, in denen Flächen noch unter Wasser stehen, glimpflich davongekommen ist. Auch der Zustand des Mais sei positiv, jedoch bleibt abzuwarten, wie sich die Erträge bei der Ernte präsentieren werden.

Zukunftsperspektiven für die Landwirtschaft in der Region

Angesichts der Ernteverluste sind Fragen zur künftigen Nahrungsmittelproduktion und zur Anpassungsfähigkeit der Landwirtschaft an den Klimawandel unausweichlich. Theoretisch könnte eine Erholung des Grundwasserspiegels der Region langfristig hilfreich sein, um zukünftige Ernten zu sichern. Dennoch müssen Maßnahmen ergriffen werden, um die Agroökologie zu fördern und die Widerstandsfähigkeit der Kulturen gegen extreme Wetterereignisse zu stärken.

Insgesamt zeigt die Situation im Landkreis Aichach-Friedberg, dass die Landwirtschaft nicht nur ein wirtschaftlicher Faktor ist, sondern auch eine zentrale Rolle im Leben der Gemeinschaft spielt. Um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern, bedarf es einer gemeinsamen Anstrengung aller Beteiligten – von den Landwirten bis hin zu politischen Entscheidungsträgern und der Gesellschaft.

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