Aichach-Friedberg

Schlaganfallrisiko steigt: Heiße Nächte gefährden auch junge Menschen

"Ende Mai erlebte die 21-jährige Vanessa Andersen aus Sielenbach einen schockierenden Schlaganfall, ausgelöst durch ein Kitzeln in der Nase, welches auf schwerwiegende gesundheitliche Risiken hinweist und die Notwendigkeit für eine bessere Aufklärung über Schlaganfall-Symptome, insbesondere bei jungen Menschen, unterstreicht."

Die Tatsache, dass auch junge Menschen einen Schlaganfall erleiden können, wird oft übersehen. Vanessa Andersen, eine 21-jährige medizinische Fachangestellte aus Sielenbach, hat dies am eigenen Leib erfahren. Ihr Fall zeigt, wie wichtig es ist, sich der Symptome bewusst zu sein, die auf einen Schlaganfall hindeuten können, und umso mehr die Risikofaktoren zu kennen, die dabei eine Rolle spielen.

Die Risikofaktoren für Schlaganfälle

Zu den klassischen Risikofaktoren für Schlaganfälle zählen Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht, Rauchen und Bewegungsmangel. Kürzlich haben bayerische Wissenschaftler jedoch einen weiteren Risikofaktor entdeckt: nächtliche Hitze. Die Neurologie am Universitätsklinikum Augsburg hat Daten von 11.000 Schlaganfall-Patienten analysiert und herausgefunden, dass extreme Nachttemperaturen das Schlaganfallrisiko um sieben Prozent erhöhen können.

Klimawandel und seine Folgen

Der Anstieg von Schlaganfällen ist unter anderem auf den Klimawandel zurückzuführen. „Das Problem ist, dass die Menschen durch die Hitze austrocknen, was das Blut dickflüssiger macht und das Risiko für Blutgerinnsel erhöht“, erklärt Professor Dr. Markus Naumann vom Universitätsklinikum Augsburg. Besonders ältere Menschen trinken häufig zu wenig, um nächtliche Toilettengänge zu vermeiden. Eine Umstellung der Gewohnheiten könnte hier entscheidend sein.

Vanessas persönlicher Kampf

Nach dem Erlebnis eines Schlaganfalls hat Vanessa Andersen fünf Wochen Reha hinter sich. Ihre Erfahrung dient als Warnsignal für andere junge Menschen: „Es gab einfach keine Anzeichen vorher. Ich hätte nie gedacht, dass mir so etwas passieren könnte“, sagt sie. Ihre Fortschritte in der Rehabilitation sind ermutigend, da ihre Sprachstörungen nahezu behoben sind. Dennoch hat sie nach wie vor mit einem Zittern im rechten Bein und einem schwachen Arm zu kämpfen.

Zukünftige Entwicklungen und App-Entwicklung

Die Ergebnisse der Forschung sollen künftig auch zur Entwicklung einer App genutzt werden, die Risikopatienten vor gefährlichen Temperaturen warnt. Solche Technologien könnten Menschen helfen, rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen und das Risiko für einen Schlaganfall zu verringern. Gleichzeitig können die Kliniken so besser auf einen Anstieg der Patienten vorbereitet werden.

Schlaganfall: Eine alarmierende Statistik

Jährlich erleiden in Deutschland etwa 270.000 Menschen einen Schlaganfall. Besonders betroffen sind ältere Personen, aber die Entwicklung bei jungen Menschen sollte nicht ignoriert werden. Professor Naumann weist darauf hin, dass bei 30 Prozent der Patienten die Ursachen unbekannt bleiben. Daher ist es umso wichtiger, ein Bewusstsein für die Symptome und Risikofaktoren zu schaffen.

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