Karfreitag: Gedanken über den Tod und den letzten Weg im Leben

Am 17.04.2025 reflektiert Dorothee Gottschalk in Bad Dürkheim über Tod und Leiden und die Bedeutung von „Letzte Hilfe Kursen“.
Am 17.04.2025 reflektiert Dorothee Gottschalk in Bad Dürkheim über Tod und Leiden und die Bedeutung von „Letzte Hilfe Kursen“. (Symbolbild/ANAG)

Karfreitag: Gedanken über den Tod und den letzten Weg im Leben

Am 17. April 2025, inmitten der Karwoche im christlichen Jahreskreis, ist das Thema „Tod“ allgegenwärtig. Der Karfreitag, der Gedenktag des Leidens und Sterbens Jesu, ermutigt dazu, über die universellen und individuellen Erfahrungen von Leid und Tod nachzudenken. Personen in verschiedenen Teilen der Welt sind weiterhin von Konflikten und Katastrophen betroffen, seien es die Zivilopfer im Ukraine-Krieg, Blutvergießen im israelisch-palästinensischen Konflikt oder die tragischen Folgen von Erdbeben in Thailand und Myanmar. Diese Umstände verdeutlichen, wie vielschichtig der Tod ist und wie wichtig es ist, sich mit ihm auseinanderzusetzen. Dies ist auch das Anliegen von Dorothee Gottschalk, Gemeindereferentin in der katholischen Pfarrei Heilige Elisabeth in Grünstadt, die betont, dass die Auseinandersetzung mit dem eigenen Lebensende und den Möglichkeiten zur Trostspendung von großer Bedeutung ist. Gedanken über den eigenen letzten Weg sollten nicht nur in den Köpfen, sondern auch in Gesprächen festgehalten werden.

Ein zentraler Aspekt ist der „Letzte Hilfe Kurs“, der als Unterstützung für Angehörige dient, die sich auf das Lebensende eines geliebten Menschen vorbereiten möchten. Diese Kurse zielen darauf ab, Ängste und Unsicherheiten abzubauen, da der Weg zum Tod vielen unbekannt ist. Die Begleitung durch vertraute Menschen in den letzten Tagen und Stunden des Lebens kann dabei entscheidend sein.

Letzte Hilfe Kurse: Ein Hilfsangebot für Angehörige

„Letzte Hilfe Kurse“ bieten nicht nur praktische Tipps zur Unterstützung sterbender Menschen, sondern sensibilisieren auch für die wichtige Rolle, die Angehörige in der finalen Lebensphase spielen. Bundesweit angeboten, beispielsweise von den Diakonissen Speyer, vermitteln die Kurse Wissen und Empathie. Dörte Kaufmann und Caroline Byrt, die Kursleiterinnen, betonen die Relevanz von menschlicher Nähe und das Vertrauen in das eigene Bauchgefühl. Teilnehmer wie Manfred, der mit Vorwürfen zu kämpfen hat, nachdem seine Schwiegermutter verstorben ist, suchen in diesen Kursen nach Klarheit und einem besseren Verständnis für den Sterbeprozess und die dabei notwendigen Entscheidungen.

Der Kurs erstreckt sich über vier Stunden und umfasst mehrere Module, in denen Teilnehmer lernen, wie sie Sterbenden Linderung verschaffen und die Lebensqualität bis zum letzten Atemzug aufrechterhalten können. Wichtige Aspekte der Sterbebegleitung sind dabei einfache Handlungen wie das Halten von Händen, das Reichen von Getränken und das Gespräch oder Gebet mit den Sterbenden. Kursleiterinnen raten zudem dazu, die Wünsche der Betroffenen ernst zu nehmen und deren nonverbale Signale zu beachten.

Der Sterbeprozess als intimer Moment

Der Sterbeprozess wird von den Kursleiterinnen als ein intimer Moment beschrieben, der Raum für Trauer und Reflexion lässt. Angehende „Letzte Hilfe“-Teilnehmer sollen sich auch mit existenziellen Fragen auseinandersetzen und lernen, in belastenden Momenten Unterstützung zu suchen. Die Diakonissen Speyer bieten regelmäßig diese Kurse an, die mit einer Gebühr von 20 Euro erschwinglich sind und eine wichtige Hilfestellung für Angehörige darstellen.

Zusätzlich gibt es auch ein Forschungsprojekt namens „Letzthelfer:innen am Arbeitsplatz für einen sensiblen Umgang mit Sterben, Tod und Trauer“. Dabei arbeiten Einrichtungen wie das Zentrum für Palliativmedizin der Uniklinik Köln und Caring Community Köln zusammen. Ziel ist es, ein Konzept zu entwickeln, das es Mitarbeitern in Unternehmen ermöglicht, die Bedürfnisse anderer in schwierigen Lebenssituationen zu erkennen und darauf zu reagieren. Durch kostenfreie Letzte Hilfe-Kurse in beruflichen Kontexten sollen auch hier Themen wie Krankheit und Trauer sensibel behandelt werden.

Angesichts der Herausforderungen und Ängste, die mit dem Thema Tod verbunden sind, ist die Ausbildung in Sterbebegleitung und die bewusste Auseinandersetzung mit diesem Lebensthema unerlässlich. Die Programmangebote zeigen, dass es in unserer Gesellschaft mehr denn je auffühlende Unterstützung in dieser entscheidenden Lebensphase benötigt wird.

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