Ostern im Schatten von Vandalismus: Kirchen unter Beschuss in Deutschland!

In Groß-Gerau, Hessen, wurden religiöse Gegenstände vandalisiert. OIDAC fordert bessere Erfassung antichristlicher Straftaten.
In Groß-Gerau, Hessen, wurden religiöse Gegenstände vandalisiert. OIDAC fordert bessere Erfassung antichristlicher Straftaten. (Symbolbild/ANAG)

Ostern im Schatten von Vandalismus: Kirchen unter Beschuss in Deutschland!

In den Tagen vor Ostern ist es in Deutschland zu einem besorgniserregenden Anstieg von Kirchenschändungen gekommen. Laut OIDAC Europe wurden mehrere Fälle dokumentiert, die in ihrer Brutalität und Effizienz die Gemeinden vor große Herausforderungen stellen. Die Direktorin von OIDAC Europe, Anja Hoffmann, machte auf die erschreckenden Details von Vandalismus aufmerksam, zu denen Urin im Weihwasser, Fäkalien auf Altarbibeln und Osterkerzen, zerstörte Beichtstühle und angezündete Bibeln gehören.

Der Mainzer Stadtpfarrer berichtete zudem über eine Zunahme von Vandalismus in Kirchen, in denen Fäkalien hinterlassen und Beichtstühle beschädigt wurden. Insbesondere in Kürnbach, Baden-Württemberg, wurde die Osterkerze und die Altarbibel mit Fäkalien beschmiert. Auch die Öhringer Stiftskirche blieb nicht verschont, wo der hölzerne Hochaltar beschädigt wurde. In Eslohe, Nordrhein-Westfalen, wurden das Altartuch und Kreuz in Mitleidenschaft gezogen, während in Groß-Gerau, Hessen, eine Bibel in Flammen aufging. Die Polizei in Neuss-Erfttal ermittelt wegen Brandstiftung, und in Salzgitter-Bad wurde eine Marienstatue beschädigt.

Kritik an der Erfassung von Straftaten

OIDAC Europe übt scharfe Kritik an der mangelhaften Erfassung christenfeindlicher Straftaten durch die Bundesregierung. Während die NGO im Jahr 2023 elf Brandstiftungen in deutschen Kirchen dokumentierte, meldete die Bundesregierung keine einzigen. In der bundesweiten Statistik zu „Politisch motivierter Kriminalität“ wurden zudem nur 55 Sachbeschädigungen an Kirchen verzeichnet. Diese Diskrepanz verdeutlicht ein strukturelles Problem: Die Definition von Hasskriminalität in Deutschland entspricht nicht den tatsächlichen Gegebenheiten.

Wie die Organisation weiter betont, verzeichnen die Landeskriminalämter deutlich höhere Fallzahlen von Kirchenschändungen als in der bundesweiten Statistik ausgewiesen. Im selben Jahr wurden mehr als 2.000 Sachbeschädigungen in oder an Kirchen registriert. In Österreich wurden 150 christenfeindliche Hassverbrechen, darunter 78 Sachbeschädigungen an Kirchen, gemeldet, was die Dringlichkeit von OIDACs Forderung nach einer differenzierten Erfassung von Vandalismusvorfällen unterstreicht.

Wachsende Intoleranz gegen Christen

Die Berichte über die zunehmenden Angriffe auf christliche Einrichtungen sind Teil eines größeren Trends, der sich in Europa beobachten lässt. Laut einer Untersuchung des Observatory On Intolerance And Discrimination Against Christians In Europe (OIDAC) seien Christen und christliche Institutionen in Europa zunehmend Diskriminierung und Verfolgung ausgesetzt. Die Ergebnisse zeigen, dass Vandalismus an Kirchen sowie Hassverbrechen gegen Einzelpersonen zunehmen und gleichzeitig Grundrechte wie die Religions- und Meinungsfreiheit durch gesellschaftlichen und staatlichen Druck eingeschränkt werden.

Insbesondere Übergetretene zum Christentum sind oft Bedrohungen und Gewalt, vor allem von Islamisten, ausgesetzt. Die Studie dokumentierte einen Anstieg antichristlicher Hassverbrechen in Europa um 70 Prozent von 2019 bis 2020. In Deutschland allein wurden 255 Fälle, primär Vandalismus in Kirchen, registriert.

Regina Polak, OSZE-Sonderbeauftragte, äußerte Besorgnis über diese Entwicklungen und appellierte an die Notwendigkeit, Hassverbrechen besser zu erfassen und zu diskutieren. So erfassen jeder vierte OSZE-Staat derartige Hassverbrechen nicht gesondert, was die Dunkelziffer erheblich erhöht.

Details
Quellen